HASTE - The Mercury Lift
Mehr über Haste
- Genre:
- Alternative Rock / Hardcore
- Label:
- Century Media
- Release:
- 20.10.2003
- With All The Pride & Dignity Of A Drowning Swimmer
- Evidence Of A Wasted Link
- The Rescued
- Houdini Lost His Key
- The Death Of Stars Like The Sun
- Room 134
- Aspartame
- A God Reclaims His Throne
- Stutter
- Force Is Always An Option
- Revenge Tastes Like Blood & Broken Teeth
Das Debütalbum dieser Truppe aus Birmingham/Alabama habe ich mir damals aus irgendeiner Ramschkiste auf der Metalbörse herausgekramt und für einen Spottpreis gekauft, jedoch konnte "Pursuit In The Face Of Consequence" keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Deswegen verfolgte ich den weiteren Werdegang der Amerikaner auch nur mit wenig Interesse, was sich nun zum Release von "The Mercury Lift" als fataler Fehler heraustellt, denn HASTE haben sich zu einer wirklich erstaunlich starken Rockgruppe entwickelt, die sich rein stilistisch kaum erfassen lässt.
Der Sechser mit den beiden Sängern bewegt sich irgendwo zwischen aggressivem Hardcore und emotional ergreifendem Alternatvie Rock und reizt dabei beide Extreme bis zum Äußersten aus. Dabei herausgekommen ist ein unglaublich packendes, überraschend melodisches und über die ganze Distanz begeisterungsfähiges Album, welches mit einigen echten Highlights der modernen Rockmusik aufwarten kann.
Gleich beim Opener `With All Pride & Dignity Of A Drowning Swimmer´ (cooler Titel übrigens) wagt man eine Achterbahnfahrt, die über aggressives Shouting und heavy Riffs zu sehr emotionalem Gesang und tollen Melodien führt und sich in dieser Form durch die ganze Platte zieht.
Immer wieder glänzen HASTE mit tollen Earcatcher-Refrains, die in Songs wie `Room 134´ und `Houdini Lost His Key´ihre ergreifende Wirkung nicht verfehlen, aber im direkten Anschluss an diese berührenden Momente wieder in einen deftigen (aber keineswegs brutalen) Part wechseln.
Es fällt wahrhaftig schwer, die Musik von HASTE in ein gängiges Schema unterzuordnen. Am nähesten kommt man vielleicht noch den neuen, etwas ruhigeren DEFTONES-Tracks, jedoch unterscheidet man sich von der Band aus Sacramento ganz klar durch die weitaus rockigere Ausrichtung. Außerdem können HASTE mit ihren zwei Frontern ein viel größeres stimmliches Spektrum abdecken, was sich in den meist wechselhaften Songs als sehr vorteilhaft erweist. Nicht ein Song wird so auch nur ansatzweise uninteressant oder langweilig, ein Problem, welches man zu Debützeiten noch des Öfteren mit sich herumschleppte. Diese Gruppe hat hart an sich gearbeitet und kann nun hoffentlich mit der sehr eingängigen und garantiert mit Langzeitwirkung versehenen neuen Platte die Ernte der langen Mühen einfahren.
Schlussendlich kann ich "The Mercury Lift" deswegen auch wirklich allen aufgeschlossenen Anhängern moderner Rockmusik dringend ans Herz legen. Ein so tolles, stilübergreifendes und wirklich mitreißendes Album habe ich in diesem Genre schon lange nicht mehr gehört.
Anspieltipps: With All The Pride & Dignity Of A Drowning Swimmer, Room 134, Houdine Lost His Key, Stutter
- Redakteur:
- Björn Backes