HATESPHERE - To The Nines
Mehr über Hatesphere
- Genre:
- Modern Thrash Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Napalm/SPV
- Release:
- 17.06.2009
- To The Nines
- Backstabber
- Cloaked In Shit
- Clarity
- Even If It Kills Me
- Commencing A Campaign
- The Writing's On The Wall
- In The Trenches
- Aurora
- Oceans Of Blood
Lukrativität gegen Null anstrebend. Ein Thrash-Album, das man sich getrost sparen kann und das nur wenig Seele versprüht. Ein Anti-Pflichtkauf gewissermaßen.<br />
Ich muss ehrlich eingestehen, nicht im Geringsten über jedwede Veröffentlichung von HATESPHERE informiert zu sein und auch so manch biographisches Kapitel dieser Band ist mir im höchsten Maße fremd, schleierhaft und schlicht nicht bekannt – ebenso was die musikalische Evolution und den vielleicht darin implizierten Revisionismus betrifft. Selbst die Tatsache, dass selbige Combo nunmehr aus einer nahezu wahllos zusammengestellten Retortenmannschaft besteht, da alle Mitglieder mit Ausnahme von Gitarrero und Gründungsmitglied Peter Lyse Hansen im Laufe der Zeit ausgestiegen sind, ist mir nur bekannt aufgrund der Lektüre des "journalistischen Beipackzettels", der in aller Länge und Breite die Errungenschaften der angeblich "dänischen Thrash Legende" belobhudelt, beweihräuchert, in den siebten Himmel lobt und gleichzeitig sich um Kopf und Kragen redet. Aber gut? Welches Label hat schon Interesse daran sein "Kapital schlecht anzulegen" und es antilukrativ in Klowertpapieren umzumünzen?
Doch letzten Endes scheint mir jene PR-technische Belobhudelungsaktion im Licht der absoluten Übertreibung, geht man an sich "To The Nines" ausgiebig, lammfromm und mit der nötigen entgegen aller Vorbelastung waltenden Distanz und Unvoreingenommenheit zu Gemüte zu führen. Das Ergebnis liegt nämlich meines Erachtens klar auf der Hand: "To The Nines" klingt wie eine Prügel-Belanglosigkeit, dessen Material gerade mal dafür ausreicht, um bei morgendlicher Festivalumnachtung als Hintergrundmusik fürs erste Bier herzuhalten.
Das technische Niveau der Band ist sicherlich solide und griffig und auch die von ihr hier vorgestellte moderne Variante des Thrash zeugt nicht zwingendermaßen von schlechten Eltern und Vorbildern, doch im Vergleich zu Bands wie THE HAUNTED, DEVIL DRIVER oder auch RUMPELSTILTSKIN GRINDER vermag HATESPHERE nicht im Geringsten anzustinken. Dafür fehlt ihnen einfach das nötige Espirit, die essentielle Individualität und das rechte Gespür für gutes Songwriting. Mal findet man ein cooles Riff, dann eine nette Melodie; hier und da mal eine halbwegs gute Idee und ein fette Anhäufung von Fill-Ins (großartig zu hören im Schluss von 'Clarity' beispielsweise), doch insgesamt handelt es sich bei beschriebenen Audio-Phänomenen lediglich um Marginalerscheinungen, die jede halbwegs professionelle Metalband ganz allgemein "seinen Kunden" bieten sollte. Und mehr bieten HATESPHERE auf "To The Nines" wirklich nicht. Hinzu kommt noch, dass die Produktion die Songs künstlich aufbläst und die Wildheit, Brutalität und Direktheit verwischt, aber eben auch die Qualität der Songs unwirklich hochschraubt. "To The Nines" kann man sich mithin also getrost sparen. Investitionen können im Thrash-Sektor nämlich weitaus besser angelegt werden.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Markus Sievers