HATRIOT - From Days Unto Darkness
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2019
Mehr über Hatriot
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 26.07.2019
- One Less Hell
- Daze Into Darkness
- Carnival Of Execution
- Organic Remains
- World, Flesh & Devil
- Frankenstein Must Be Destroyed
- In The Mind Of The Mad
- Delete
- Ethereal Nightmare
Apfel, Stamm und so
Nachdem Souza sen. seinen Posten bei EXODUS antrat, wurde es logischerweise sehr ruhig um HATRIOT. Das war durchaus schade, denn mit "Heroes Of Origin" und dem noch konsequenteren "Dawn Of The New Centurion" lärmte man in bester Bay-Area-Tradition umher, riffte, was das Zeug hält, und fand eine herrlich wuchtige Symbiose aus Thrash Metal der alten Schule und knackiger Moderne. Doch dann war Souza wieder bei seinem alten Arbeitgeber und HATRIOT suchte einen neuen Shouter. Doch als sich dann der alte Springinsfeld meldete und verkündete, dass sein Sprössling Cody doch eine gute Figur am Mikro abgeben würde, war es nur logisch, dass das Souza-Familienprojekt fortgeführt werden soll. Und wer glaubt, dass Cody Souza seinem alten Herrn nicht das Wasser reichen könnte, der irrt gewaltig. Denn "From Days Unto Darkness", die neue Platte, hat Eier aus Stahl.
Er klingt eben genauso wie sein Vater, der Cody. Und so haut auch HATRIOT-Album Nummer drei in die gleiche Kerbe wie die beiden Vorgänger. Es wird gethrasht auf Teufel komm' raus und man könnte meinen, hier den "Blood In, Blood Out"-Nachfolger in den Händen zu halten. In puncto Songwriting, Wut und Aggressionspotential kann HATRIOT anno 2019 mit dem großen Namen EXODUS definitiv mithalten, auch wenn es hinsichtlich des Alleinstellungsmerkmals natürlich leichte Abzüge in der B-Note gibt. Und trotzdem: Die Produktion ist wuchtig, Cody keift sich die Kehle wund, sein Bruder Nick vermöbelt das Schlagzeug in bester Tom-Hunting-Manier und bei genauerem Hinhören lassen sich auf "From Days Unto Darkness" vereinzelt sogar kleine Hit-Perlen entdecken.
Regen und ruhige Gitarrentöne leiten das Spektakel ein, dann zeigt die Solo-Abteilung, was sie auf dem Kasten hat, ehe nach knapp 70 Sekunden das Massaker losgeht und 'One Less Hell' mit viel Groove, Tempo und Tatendrang draufloswuchtet. Danach lassen vor allem 'Carnival Of Execution' auch dank coolem Beginn, der Headbanger 'Organic Remains', die Abrissbirne 'World, Flesh & Devil' sowie das erhabene, mächtige und stellenweise richtig hundsgemeine 'In The Mind Of The Mad' sämtliche Thrash-Metal-Herzen höherschlagen.
Zwar fehlt es ein ums andere Mal an den Überraschungsmomenten und der Innovation, um sich von dem großen, bereits erwähnten Namen ein wenig zu lösen. Doch sei's drum, denn "From Days Unto Darkness" zeigt eine enorm hungrige und technisch versierte Band, die ihre Stärken gefunden, auf Platte gebündelt hat und so der Hörerschaft vor den Latz wirft. Mal wird ordentlich geschreddert, mal regiert der Groove, mal wird der Mittelfinger gehoben, doch beinah die komplette Zeit über haut diese Platte in die Magengrube. Und genau das sollte Thrash Metal anno 2019 eben auch machen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp