HEADRUSH - Headrush
Mehr über Headrush
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Frontiers / Soulfood
- Release:
- 21.03.2005
- My World
- Not Just Anyone
- Fooling Myself Again
- Ordinary Man
- All In A Crime
- What's Yours Is Mine ...
- Catch 22
- Silence
- Young
- Change My Life
- Get Off The Dime
- 'Til I Know
Hinter dem Bandnamen HEADRUSH stecken die beiden italienischen Musiker Alessandro De Rosso, der den damals bei DOKKEN kurzfristig ausgestiegenen John Norum auf deren Europatour an der Klampfe ersetzte, und LABYRINTH-Frontmann Roberto Tiranti. Speziell De Rosso gilt in der italienischen Szene als Gitarrenheld und konnte bereits in den vergangenen Jahren die eine oder andere Duftmarke setzen.
Mit "Headrush" legen die Herrschaften ein klassisches Heavy-Rock-Album vor, das überwiegend von den Leistungen der beiden oben genannten Musiker lebt. Die Songs an sich sind allerdings etwas dünn geworden und lassen leider den letzten Kick vermissen. Nicht, dass sich auf dem Album keine schönen Melodien oder Hooklines befinden würden, aber es will einfach nichts wirklich in den Gehirnwindungen verweilen.
Vielleicht liegt es aber auch an der Produktion, denn die Gitarrenwand, die De Rosso hier auffährt, ist zwar bemerkenswert, dafür aber auch viel zu laut. Der Sound der Rhythmusgitarren ist extrem verzerrt, was noch zusätzlich den Hörgenuss etwas mindert. Dabei sind einige Riffs wirklich fett ('Fooling Myself Again', 'Catch 22' oder 'Young') und auch die Soloarbeit ist über jeden Zweifel erhaben. Hier hätte man aber ein wenig mehr auf den Gesamteindruck achten müssen.
In diesem Zusammenhang scheitert dann nämlich auch der Gesang von Roberto Tiranti, der sich gegen die Übermacht der Gitarren einfach nicht durchsetzen kann. Die Frontsirene hat eine eher dünne und klare, hohe Stimme, die leider ohne viel Charisma eher im Hintergrund trällert als echte Akzente zu setzen. Dabei klingt er in den mittleren Tonlagen fast wie James LaBrie und weiß dabei auch zu überzeugen ('Till I Know', 'Silence' oder 'All In A Crime'). Hier hätte ein bisschen mehr Power definitiv nicht geschadet.
Leider haut mich das Ganze irgendwie nicht vom Hocker. Es gibt kaum Abwechslung in den Songstrukturen und im Tempo, so dass der Heavy Rock teilweise arg unspektakulär daherkommt. Da ist man dann tatsächlich froh, wenn gegen Ende hin die Akustikgitarre ausgepackt wird ('Get Off The Dime', 'Til I Know'). Wie gesagt, De Rosso schüttelt sich einige starke Riffs aus dem Ärmel, die Soli werden einigen Gitarristen Kopfschmerzen bereiten und auch ein paar nette Gesangsideen sind dabei, aber das reicht im Endeffekt nicht, um sich auf diesem wirklich schwierigen und extrem überlaufenen Markt behaupten zu können.
Alle Gitarristen, die neues Futter für ihre Unterrichtsstunden brauchen, sollten diese Platte definitiv mal anchecken; hier gibt es viel zu entdecken. Fans von krachendem Heavy Rock können HEADRUSH ja ebenfalls mal vorsichtig ein Ohr leihen.
Anspieltipps: My World, Catch 22, Silence
- Redakteur:
- Chris Staubach