HEALING SIXES - Enormosound
Mehr über Healing Sixes
- Genre:
- Rock
- Label:
- Corazong Records
- Release:
- 07.10.2002
- Intro
- Wild Horses
- Make You Learn
- Travelogue
- Pride (She Calls It Graces)
- End Of Conversation
- The Half Life
- Slag Pit
- Down For Otis
- Trailer Park Girl
- Painted Ceilings
- I Don't Care
HEALING SIXES nennt sich eine neue Band aus Indiana, die sich stilistisch irgendwo zwischen deftigem Rock, Alternative-Klängen und OZZY-Anleihen bewegt. Mit ihrem Debütalbum "Enormosound" hat der noch unbekannte Vierer nun die Chance, sich auch international zu etablieren.
Herausragend bei diesem Output ist in erster Linie die erfrischend "normale" Stimme von Doug Henthorn, der unsere Trommelfelle im angenehmen mittleren Frequenzbereich reizt. Der Hörer wird von hohem Gequäke oder "Ich rauche seit meiner Einschulung täglich zwei Packungen Gitanes ohne Filter"-Attitüden verschont, was ein insgesamt sehr ehrliches, stellenweise leider auch gewöhnliches Hörvergnügen beschert. Musikalisch haben HEALING SIXES zwar recht wenig Neues zu bieten, dennoch schafft man es überzeugend, eine veführerische Mélange aus mehreren Stilen zu schaffen, die stets melodisch und gefühlvoll von statten geht, ohne dabei allzu berechenbar oder eintönig zu wirken.
Die gebotene Palette reicht hier von fast radiokompatiblen Songs mit Ohrwurmeffekt, über nachdenklich wirkende Stücke mit Hang zu NIRVANA bis hin zu riffbasierten Rocknummern, die stellenweise an OZZY OSBOURNEs letzten Output "Down To Earth" zu erinnern wissen. "Enormosound" bietet somit zwar durchaus Lieder, die bereits beim ersten Hören zünden, als auch solche, die eine ganze Weile brauchen, um ihr Flair zu versprühen. Die Anzahl der musikalischen Ausfälle, hält sich mit den belanglosen "Slag Pit" und "Down For Otis" glücklicherweise auch in Grenzen, so dass man insgesamt betrachtet von einem gutklassigen Rockalbum sprechen kann.
Die Gitarrenfraktion agiert jederzeit songdienlich und lässt die Stimme von Henthorn im Mittelpunkt stehen. Solopassagen gestalten sich eher kurz, wissen dennoch durch einfallsreiche Licks zu begeistern. Komplettiert wird "Enormosound" durch eine erstklassige Produktion von Kevin Shirley, der sich schon bei den letzten DREAM THEATER und LIQUID TENSION EXPERIMENT-Alben verantwortlich zeigte.
Fazit: Wer auf anspruchsvollen, melodischen Rock mit Wiedererkennungswert steht, sollte hier unbedingt ein Ohr riskieren.
Anspieltipps: Pride, The Half Life
- Redakteur:
- Christian Debes