HEAVATAR - Opus II - The Annihilation
Mehr über Heavatar
- Genre:
- (Power) Metal
- ∅-Note:
- 9.25
- Label:
- EarMusic / Edel
- Release:
- 16.02.2018
- None Shall Sleep (Giacomo Puccini, Turandot - Nessun Dorma)
- Into Doom (Antonio Vivaldi, The Four Seasons – Summer "Storm"
- Purpose Of A Virgin Mind (Felix Mendelssohn Bartholdy, Concerto in E-Minor, Op. 64)
- Hijacked By Unicorns ( Frédéric Chopin, Prelude in C-Minor, Op. 28, No. 20)
- The Annihilation (Ludwig van Beethoven, 5. Symphony in C-Minor, Op. 67)
- Wake Up Now (Léon Boëllmann, Suite Gothique, Op. 25)
- A Broken Taboo (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- An Awakenig (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- Battle Against All Hope (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- A Look Inside (Heavatar With Orchestra And The Metal)
- Metal Daze (Manowar Cover)
- The Look Inside (Orchestral Version)
Ring frei zum zweiten Opus!
Fast genau fünf Jahre nach dem Debütalbum "Opus I - All My Kingdoms" steht "Opus II - The Annihilation" in den Startlöchern. Insgesamt 12 Tracks, sechs davon wieder mit Interpretationen klassischer Stücke, ein Coverstück und fünfmal "Heavatar With Orchestra And The Metal". Im Background / Chor sind auch diesmal wieder bekannte Namen dabei. An erster Stelle nenne ich jetzt einmal Inga, außerdem Ross, Bastian, Ingo, Jan und Daniel Wicke (ebenfalls neuer Bassmann in der Band), sowie Olaf Senkbeil und Hacky Hackmann.
Auch in "Opus II - The Annihilation" werden Werke bekannter klassischer Komponisten aufgegriffen und in Refrains, einzelnen Riffs oder Melodien der jeweiligen Stücke eingebaut. Ganz sicher habe ich (ohne nachzulesen) nur Puccinis 'Nessun Dorma' und Beethovens fünfte Symphonie erkannt. Das mag daran liegen, dass ich jetzt doch nicht so "klassikfest" bin, aber eigentlich denke ich, dass es HEAVATAR diesmal geschafft hat, den Metal-Anteil noch mehr herauszustellen. Wobei ich auch gestehen muss, dass ich z.B. von Léon Boëllmann noch nie etwas gehört habe, 'Wake Up Now' aber sehr beeindruckend finde. Zum Vergleich habe ich mir jeweils die entsprechenden Klassikstücke angehört und muss sagen, es ist Stefan Schmidt und Sebastian Scharf (Mitkomponist von 'Purpose Of A Virgin Mind') auch diesmal wieder hervorragend gelungen, Metal mit Klassik zu verbinden. Manchmal ist der klassische Teil sofort zu erkennen (Puccini, Beethoven), manchmal eher versteckt. Insgesamt finde ich "Opus II - The Annihilation" noch einen Ticken härter, als "Opus I - All My Kingdoms" und Stef zeigt noch mehr, was er stimmlich drauf hat. Singen, Growlen, Screamen – alles ist dabei. Natürlich gibt es auch jede Menge tolle Gitarrenriffs auf die Ohren.
Den Anfang macht das rasante, mitreißende 'None Shall Sleep', dessen Refrain sich sofort im Ohr festsetzt. Auch 'Into Doom' lässt nichts anbrennen und überzeugt mit gnadenlosem Drumming und herausragender Gitarrenarbeit. Bei 'Purpose Of A Virgin Mind' gibt es ebenfalls keine Verschnaufpause, dafür beeindruckt wieder die Gitarre. 'Hijacked By Unicorns' lässt es einen Ticken ruhiger angehen und besticht durch Stefs Stimme und den dezenten Hintergrundchorgesang. Gut, den Anfang der 5. Symphonie von Beethoven am Beginn von 'The Annihilation' kennt wahrscheinlich jeder, in diesem Song wird es dann etwas düster, was sich u.a. in tiefen Growls bemerkbar macht. 'Wake Up Now', was in der Klassikversion meist auf großen Orgeln gespielt wird und da schon ziemlich unglaublich klingt, geht auch in der Metalvariante mächtig zur Sache. Diese sechs Stücke zeigen eindrucksvoll, wie man Metal mit Klassik verbinden kann.
Dann folgt quasi der zweite Teil der Platte, "The Look Inside", der mit ' A Broken Taboo' ziemlich balladesk daherkommt und auch eine wunderbarre Filmmusik abgeben würde - mir kommen da direkt Fantasygeschichten mit Drachen, Rittern, in Schottland oder Irland in den Sinn, auch wenn das mit dem Text nicht wirklich etwas zu tun hat. Ein ganz starkes Stück mit großem Orchester, bei dem auch Inga ihre wunderbare Stimme zeigen kann, wie auch in dem nachfolgenden 'An Awakening', einer wunderschönen Ballade, die mit einem Duett Inga / Stef den letzten Schliff erhält. 'Battle To All Hope' fetzt dann aber wieder so richtig. 'A Look Inside' greift das komplette Thema des "Look Inside" noch einmal auf und setzt einen Schlusspunkt. Jedenfalls fast. Titel Nummer zwölf 'The Look Inside' ist eine wunderbare Orchesterversion, die die Platte hervorragend abgerundet hätte. Leider - und das ist meine einziger Kritikpunkt - zerstört die Nummer elf 'Metal Daze', ein MANOWAR-Cover, diese Einheit. Ich mag Coverversionen, weil ich es immer interessant finde, wie andere Bands einen Song interpretieren, aber hier wäre sie entbehrlich gewesen, oder man hätte das Stück ganz an den Schluss setzen sollen.
Ansonsten gibt es an "Opus II - The Annihilation“ nichts auszusetzen, ein starkes Teil.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer