HEAVATAR - Opus I - All My Kingdoms
Mehr über Heavatar
- Genre:
- Melodic/Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 22.02.2013
- Replica (Bach - Toccatta und Fuge in D moll)
- Abracadabra (Paganini - Caprices Nr. 24)
- All My Kingdoms (Bach - Wohltemperiertes Klavier)
- Elysium At Dawn (Beethoven - Für Elise)
- Long Way Home (Bizet - L'Arlesienne)
- Born To Fly (Bach - Prelude D moll)
- Luna Luna (Beethoven - Mondscheinsonate)
- The Look Above (Beethoven - Symphonie Nr. 7)
- To The Metal (Blind Guardian, Manowar, Metallica)
Was haben alte Meister der klassischen Musik mit modernem Metal gemeinsam? Zusammen ergeben sie eine tolle Mischung ......
Da kommt doch ein sehr umtriebiger, gewisser Herr Schmidt daher und präsentiert mal eben ein Album mit absolut genialen Power-Metal-Kompositionen. Ich schreibe extra Kompositionen, weil die einzelnen Stücke Interpretationen bekannter klassischer Komponisten sind. Na ja, wir "Eingeweihten" wussten insgeheim ja schon immer, dass BACH, BEETHOVEN, BIZET oder PAGANINI tief in ihrem Innersten verkappte Metaller waren.
Ja, aber wer ist dieser Herr Schmidt? Da werfe ich jetzt mal den Namen VAN CANTO in die Runde. Richtig, Herr Schmidt ist kein Geringerer als Stef, der Kopf von dieser außergewöhnlichen a-Capella-Band. Jetzt hat er sich bekannte Stücke einiger großen Komponisten ausgesucht und mit seiner Band HEAVATAR eine CD kreiert, die einen staunen lässt: "Opus I - All My Kingdoms" heißt dieses außergewöhnliche Werk.
Stefan, der Rhytmusgitarre spielt und singt, wird von Jörg Michael an den Drums, David Vogt am Bass und Sebastian Scharf an der Leadgitarre unterstützt. Natürlich hat er beim Chorgesang auch seine Stammband mit im Boot, sowie Hacky Hackman und Olaf Senkbeil, die ebenfalls schon diverse Chorgesangserfahrungen, u.a. bei BLIND GUARDIAN, gesammelt haben.
Nun ist ja Klassik gepaart mit Metal nicht grundsätzlich neu, aber die musikalische Umsetzung ist hier wirklich bestens gelungen und die eigene Note bleibt auch erhalten. Stefs Gesang bietet wieder alle Facetten - vom tiefen Growlen bis zu Screams à la Eric Adams. Auch die Chorgesänge sind einfach bombastisch - und das im positiven Sinne: Von der Klassik inspirierter Power Metal. Die Klassiker dienen als Gerüst, das geschickt mit den eigenen Kompositionen verwoben wird.
Schon der Opener 'Replica', der auf Bachs 'Toccatta und Fuge in D-Moll' aufbaut, lässt aufhorchen. Da wird einem der bekannte Klassiker direkt in einer dermaßen rockigen Fassung um die Ohren gespielt, dass man schon da nicht mehr stillsitzen mag und sich auch der Kopf wie von selbst bewegt. Bei den nachfolgenden Tracks ist das nicht anders. Alle sind mitreißend und sowohl bei 'Abracadabra', als auch bei 'Born To Fly' oder 'Luna, Luna' ertappe ich mich beim Mitsummen.
Das letzte Stück 'To The Metal' zaubert mir dann ein leichtes Lächeln ins Gesicht. Gut, es hat jetzt nichts mit den "alten" Klassikern zu tun, enthält aber trotzdem Elemente, die ziemlich eindeutig aufzeigen, welche Metalbands zu Stefs Favoriten gehören. Da vermeint man, ein wenig METALLICA zu hören, oder auch BLIND GUARDIAN. Und natürlich MANOWAR. Man sollte diesen Track als das sehen, was er darstellen soll: Eine Hommage an drei große Bands des Heavy Metal. Nicht zu vergessen, dass MANOWAR ja auch schon immer sagen, dass Metal aus der Klassik entstanden ist, woher ihre Begeisterung für Richard Wagner herrührt.
Fazit:
Mir liegt es nicht, bei einer Besprechung die einzelnen Stücke dergestalt auseinander zunehmen, dass ich mich über dieses Gitarrenriff oder jenes Drumming auslasse. Ich höre eine CD und sie gefällt mir, oder sie gefällt mir nicht. Hier kann ich ganz eindeutig sagen: Diese CD gefällt mir ausgesprochen gut. Ich habe sie wieder und wieder angehört - nicht, weil ich es musste, sondern, weil ich so fasziniert war. Sie wird einen festen Platz unter meinen Favoriten einnehmen.
Vom Spieltechnischen und von der produktionstechnischen Seite her gibt es an diesem Werk nichts auszusetzen. Der Gesang ist erstklassig, die Chöre wunderbar. Für alle, die die Musik von VAN CANTO mögen, ist die CD sowieso ein Muss. Aber auch jeder, der sich für Power Metal interessiert, sollte unbedingt reinhören, es lohnt sich! (Na ja... - PK) Man muss übrigens kein Klassik-Kenner sein, um diese CD zu mögen.
Ach ja, vielleicht sollte Herr Schmidt einmal über eine Aufführung des Werkes nachdenken, ähnlich, wie das Herr Sammet mit seinem Opus 'Avantasia' gemacht hat.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer