HEAVY EYES, THE - Love Like Machines
Mehr über Heavy Eyes, The
- Genre:
- Stoner Rock / Sludge
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Kozmik Artifactz
- Release:
- 27.03.2020
- Anabasis
- Made For The Age
- Hand Of Bear
- Late Night
- God Damn Wolf Man
- Bright Light
- A Cat Named Haku
- The Profession
- Vera Cruz
- Idle Hands
Starke Rücker der Rocker aus Tennessee
Beinahe hätte es das hier vorliegende Album "Love Like Machines" der amerikanischen Rocker THE HEAVY EYES nie gegeben, denn noch vor weniger als zwei Jahren war die Zukunft der Band aus Memphis mehr als ungewiss. Dabei begann die Karriere des Vierers mit drei Alben in fünf Jahren ab 2010 mehr als vielversprechend und auch die Kritiker standen vor allem dem dritten Langeisen "He Dreams Of Lions" mehr als positiv gegenüber. Doch anschließend kam allen Bandmitgliedern das reale Leben dazwischen. Die Jungs wurden so durch Umzüge auf verschiedene Staaten verstreut, Familien wurden gegründet und THE HEAVY EYES landete in einer langen Auszeit. Erst im Jahr 2019 kam schließlich wieder Bewegung in die Geschichte, Songs wurden trotz der großen Distanz dank der Möglichkeiten des Internets geschrieben und schließlich kamen alle wieder in ihrer Heimatstadt zusammen, um den hier vorliegenden Silberling einzuzimmern.
Und jeder Fan von tonnenschweren Riffs mit hörbarer MASTODON-Schlagseite kann froh sein, dass sich der Vierer wieder zusammengerauft hat, denn schon der Opener 'Anabasis' überzeugt auf ganzer Linie. Der Beginn des Tracks ist dabei mit getragener Akustikgitarre zwar noch sehr verhalten, doch nach wenigen Sekunden übernehmen Sludge-Riffing und die tighte Rhythmusgruppe das Zepter und peitschen den Song im Anschluss durch mehrere herrliche Dynamikwechsel. Kein Wunder, dass der Track damit schon nach einem Hördurchlauf zum echten Highlight mutiert. Eine Eintagsfliege ist die Nummer dabei aber keinesfalls, denn auch in der weiteren Spielzeit jagen die Amerikaner von einem starken Song zum nächsten. 'Made For The Age' donnert dabei für Stoner-Rock- und Sludge-Verhältnisse fast schon rasant aus den Boxen, 'Hand Of Bear' überzeugt mit einem unwiderstehlichen Groove und 'Bright Light' kommt deutlich ruhiger und entspannter daher. Musikalisch bewegt sich das Quartett dabei irgendwo im Schnittfeld zwischen KYUSS, QUEENS OF THE STONE AGE und den Sludge-Urvätern BLACK SABBATH. Doch damit nicht genug, denn auch moderner Southern-Rock der Marke BLACK STONE CHERRY oder GOV'T MULE hat hörbar seine Spuren im Sound der Truppe aus Tennessee hinterlassen, was vielen der Kompositionen eine Eingängigkeit beschert, die ansonsten im Stoner/Sludge-Sektor nicht unbedingt üblich ist. Die feine und sehr organische Produktion, welche die fuzzigen Gitarrenwände korrekterweise in den Vordergrund stellt, tut schließlich ihr übriges dazu, um dem dem Langspieler den letzten Schliff zu verpassen.
Ausfälle sucht man unter dem Strich damit auf "Love Like Machines" vergebens, was den Silberling zu einer mehr als lohnenswerten Anschaffung für alle Anhänger der oben genannten Bands macht. Ich jedenfalls muss wirklich weit zurückdenken, um eine Stoner/Sludge-Scheibe zu finden, die mich ähnlich schnell überzeugen konnte wie die vierte THE HEAVY EYES-Veröffentlichung. Da bleibt mir nur festzuhalten: Schön dass die Band nach der langen Auszeit wieder zurück ist!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs