HEBOIDOPHRENIE - Cannibalism For Dummies
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- Genre:
- Oldschool Death Metal / Deathcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Great Dane Records
- Release:
- 15.06.2020
- Intro
- HFC (Human Are Fucking Cooked)
- Beheaded
- Flush The Meat
- Techno Messiah
- Bleeding Love
- Doomsday
- Hipster Slaughter
- 2064
- Left Half Dead
- The Last Breath
Ordentlicher Oldschool-Todesstahl ohne eigene Note
Die Franzosen HEBOIDOPHRENIE sind bereits seit gut einer Dekade aktiv, flogen bisher allerdings weitestgehend unter dem Radar selbst eingefleischter Death-Metal-Fans. Zu großen Teilen wird das wahrscheinlich daran liegen, dass die Band aus Bordeaux bisher mit "Origin Of Madness" im Jahr 2013 erst einen Langspieler veröffentlicht hat, der bis heute ausschließlich digital verfügbar ist. Sieben Jahre später steht nun mit "Cannibalism For Dummies" das Zweitwerk in den Startlöchern, und trotz der bisher verhaltenen Reaktionen auf das bisherige Schaffen konnte sich der Fünfer für den Release die Unterstützung von Great Dane Records sichern.
Warum das Underground-Label aus dem Heimatland der Jungs hier zugeschlagen hat, macht der eigentliche Opener (das kurze 'Intro' lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor) 'HFC (Human Are F*cking Cooked)' schnell klar, denn insbesondere in puncto Produktion markiert die neue Scheibe einen Quantensprung zum Vorgänger. Klang "Origin Of Madness" großteils noch nach einem besseren Demo und ließ vor allem beim kraftlosen Drumsound jede Menge Potential ungenutzt, donnern die elf frischen Kompositionen druckvoll und mit einem modernen Touch versehen aus den heimischen Boxen. Dennoch packt mich das reine Songmaterial nicht so, wie das beim Vorgänger der Fall war. Ja, die Riffs sind mächtig und mähen nahezu alles nieder und Fronter Loic brüllt mit seinem kraftvollen Organ alles in Grund und Boden, dennoch ist der Mix aus Oldschool Death Metal und modernen Deathcore-Anleihen diesmal nicht so zwingend ausgefallen wie beim ersten Dreher der Franzosen. Dabei laden die brutal groovenden Gitarrenwände von Abrissbirnen wie 'Techno Messiah', 'Bleeding Love' oder 'The Last Breath' durchaus zum gepflegten Nackenmuskeltraining ein, doch irgendwie wirken sämtliche Riffs austauschbar und so, als hätte man sie als Todesstahl-Anhänger schon tausend Mal gehört. Auf lange Sicht führt das dazu, dass "Cannibalism For Dummies" zwar während des Hördurchlaufs durchaus Spaß bereitet, gleichzeitig aber die eigene Note fehlt, die dem Fünfer aus Bordeaux zu einem Eintrag auf der Merkliste des Hörers verhelfen würde. Mir persönlich erschweren die morbiden und teilweise plumpen Gore-Texte den Genuss des Langspielers noch zusätzlich, doch das wird viele Genre-Freunde, die an Texte von CARCASS oder CANNIBAL CORPSE gewöhnt sind, sicher nicht vom Kauf des Albums abhalten.
Insgesamt möchte ich allerdings bezweilfeln, dass die Franzosen mit ihrem Zweitwerk ihre Position als Underground-Act trotz Label im Rücken werden ändern können. Dafür ist "Cannibalism For Dummies" über weite Strecken einfach zu austauschbar ausgefallen. Ich persönlich hätte mir den Ideenreichtum von "Origin Of Madness" gepaart mit dem Sound von "Cannibalism For Dummies" gewünscht, denn damit hätte das Quintett in meinen Ohren deutlich mehr Chancen gehabt, nicht nur eine Randnotiz im Todesblei-Sektor zu bleiben.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs