HELDMASCHINE - Im Fadenkreuz
Mehr über Heldmaschine
- Genre:
- NDH
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mp-Records/Soulfood
- Release:
- 27.09.2019
- Leck mich fett
- Luxus
- Zwei Sekunden
- Die Geister die ich rief
- Springt!
- Härter
- Ich, ich, ich
- Gottverdammter Mensch
- Klingt wie Rammstein
- Leben
- Wie ein Orkan
- Maschinenliebe
Plötzlich und unerwartet!
Es gibt Bands wie METALLICA, die ein neues Album bis zum Erbrechen promoten, und Bands wie HELDMASCHINE, die scheinbar aus dem Nichts mit einem neuen Werk ankommen. Daran sieht man, dass ein neuer Longplayer nicht unbedingt im Vorfeld völlig ausgeschlachtet werden muss, um erstens auf sich aufmerksam zu machen und zweitens auch gute Musik zu bieten. Hiervon kann speziell "Im Fadenkreuz" ein Liedchen singen, denn drei Jahre nach seinem letzten Brocken "Himmelskörper", entfernt sich das Koblenzer Quintett immer mehr aus dem NDH-Einheitssumpf und hat nun auf Album Nummer fünf derart viel Eigenständigkeit an den Tag gebracht, dass sie einem förmlich ins Gesicht schlägt.
Gleich das beginnende 'Leck mich fett!' groovt sich direkt durch Mark und Bein und hebt dabei ganz nebenbei auch bedrohlich den gesellschaftskritischen Zeigefinger gegen Hetzkampagnen im World Wide Web. Ein ziemlich energischer und guter Beginn, der zumindest konzeptionell auch bei 'Ich, ich, ich' und 'Gottverdammter Mensch' nach Erinnerung schreit, obwohl alle drei Songs musikalisch weit auseinander gehen.
Generell wird Abwechslung einmal mehr großgeschrieben: Mal wird es elektronisch ('Luxus', 'Maschinenliebe'), mal sorgen schmissige Melodien für einen guten Zugang direkt ins Ohr ('Springt!', 'Wie ein Orkan'), mal zeigt sich HELDMASCHINE von der nachdenklichen Seite ('Leben'), mal von der selbstironischen ('Klingt wie Rammstein'). Obwohl speziell die ruhigeren Momente nicht derart zünden wie jene mit Zunder, lockern sie das neuste Unterfangen doch merklich auf und sorgen für nötige Verschnaufpause.
"Im Fadenkreuz" ist schlicht und ergreifend die geglückte und konsequente Weiterentwicklung der Jungs als Band und ihrer Musik als Ganzes, trägt die Platte doch dick und fett den Stempel HELDMASCHINE in all ihren Facetten. Auf der Stelle trampelt der Fünfer aber trotzdem nicht, dafür klingt die neue Platte zu frisch, unverbraucht und facettenreich, auch wenn nicht alle Stücke gleichermaßen stark ausfallen. In Summe überzeugt das Album trotzdem und hat zumindest eine Handvoll astreiner Hits am Start.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp