HELLFIRE - Requiem For My Bride
Mehr über Hellfire
- Genre:
- Technical Speed Metal
- Label:
- Sonic Age
- Release:
- 28.03.2005
- Fallen Mary
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- Defection
- ... The Answer
Wie schön es hätte werden können: Eine Band will die alten Tage von KING DIAMOND zu "Abigail"-Zeiten wieder aufleben lassen und diese mit Riffing in der Tradition von ANNIHILATOR verbinden. Was an sich interessant klingt, entpuppt sich bei HELLFIREs Zweitling "Requiem For My Bride" zwar nichts als völliges Desaster, zu einem guten Album reicht es aber auch nicht: Willkommen in der Durchschnittlichkeitszone, dem Bereich, den jede Metalband tunlichst umschiffen sollte, um nur halbwegs in Erinnerung zu bleiben.
Dabei klingen die Polen von HELLFIRE beim ersten Hören - vor allem bei 'Road To Hell' - gar nicht so verkehrt. Die Gitarren klingen verspielt, Break reiht sich an Break, Rhythmus an Rhythmus: Technisch sind die Jungs aus Warschau über jeden Zweifel erhaben. Doch fällt auch sofort die Stimme von Sänger Tomasz Twardowski auf, die nicht immer sauber aus den Boxen hallt und in ihrer hohen Phrasierung manchmal ungewollt schräg klingt. Okay, aber damit kann man leben, hatten doch ANNIHILATOR auch nie einen richtig guten Sänger und sind dennoch toll. Doch bei HELLFIRE fehlt es, das wird bei mehrmaligen Hören von "Requiem For My Bride" klar, noch an einer klaren Linie. Mal versuchen sie sich an dem düster-abgedrehten Feeling von KING DIAMOND, dann wieder an den aggressiven Thrash-Speed-Metal-Vorbildern von eben ANNIHILATOR. Dabei vergessen HELLFIRE zwischen ihren vielen durchaus netten Riffs vor lauter spielerischem Enthusiasmus, dass sie ja eigentlich Songs komponieren sollen. Im Ergebnis bleibt kaum ein Lied im Gehörgang kleben. 'Überprogressivität' heißt diese Krankheit, "Requiem For My Bride" bricht sie das Genick. Alles in allem bleibt so ein gut produziertes Album, das aber wesentlich stimmiger ausgefallen wäre, hätten sich die Musiker für eine Linie entschieden und diese konsequent durchgezogen. So legen HELLFIRE eine Scheibe vor, die zwar für Gitarrenfanaten ganz interessant sein kann, dem normalen Metalfan aber vor allem eine Erinnerung ins Hirn brennt: Das Gefühl, eine Platte zu besitzen, über die bald niemand mehr redet und die irgendwo hinten im Schrank verschwindet ...
Anspieltipps: Road To Hell
- Redakteur:
- Henri Kramer