HELLGRIMM - Sacrifice
Mehr über Hellgrimm
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 12.03.2024
- Scream Blood Mary
- Speed Demon
- Never Say Die
- Til Death Do Us Party
- Ouija
- El Diablo
- Skatopia
- Black Widow
- Into The Darkness
- Rock Anthem
- N.I.B.
Nichts erwartet und eine Menge bekommen - was für eine coole Truppe!
Diese Texaner nehmen ihr Publikum auf einen wilden Ritt mit, der weitaus mehr mitbringt, als die typischen traditionelle Hardrock-Beschallung. Unterstützt von einigen namhaften Gastmusikern erprobt HELLGRIMM die Grenzen des Grenzen in alle möglichen Richtungen, pendelt zwischen punkigen Attacken und verschiedenen, manchmal psychedelisch gefärbten Heavy-Rock-Variationen und ist auch dem urtypischen Heavy Metal gegenüber alles andere als abgeneigt.
Dass es überhaupt zu einem solch kunterbunten Gemisch kommt, ist bei der Konstellation der Amis schon abzusehen. Frontdame Erica Missey sitzt nebenher auch noch am Schlagzeug, Gitarrist Jerry Connor verdingt sich abseits der Band auch noch als Musical-Regisseur, und Bassist George Ortiz hat sein Faible für TV-Serien mittlerweile auch weiter ausbauen können und mit seinen Mitstreitern zuletzt einige Soundtrack-Beiträge zu u.a. "The Darkness" leisten dürfen. Bei so vielem kulturellem Engagement wundert man sich dennoch, wie viel Energie die Truppe für die Songs ihres neuen Albums übriggelassen hat, dessen manchmal doch verrückte Mischung, anfangs kurios, dann aber wirklich furios aus den Boxen knallt.
Nach den ersten zehn Sekunden hat die Band einen dann auch direkt schon erwischt. Ich möchte denjenigen erleben, der nicht im Einklang mit HELLGRIMM 'Scream Bloody Mary' grölt, wenn Miss Missey den Chorus des Openers ständig wiederholt. Und auch im flotten 'Speed Demon', das in Kooperation mit den Gefährten von RAVEN nach einer gemeinsamen Gastspielreise entstanden ist, geht es wild zur Sache, bevor dann ein anständiges, aber nicht übermäßig starkes Cover des BLACK SABBATH-Gassenhauers 'Never Say Die' das erste Drittel abrundet.
Die richtig coolen Nummern sollen aber noch folgen, so etwas das groovige 'El Diablo', das finstere 'Ouija' oder das klischeebetonte, aber einfach nur starke 'Rock Anthem', das KISS nicht besser hätte hinbekommen können. In 'Skatopia' darf man wieder mitshouten, 'Into The Darkness' überzeugt mit dreckiger Classic-Rock-Attitüde, und im abschließenden 'N.I.B.' zeigt HELLGRIMM, dass man aus einem BLACK SABBATH-Coversong doch etwas mehr machen kann als eine knappe halbe Stunde zuvor - vielleicht auch weil Ozzy's Stimmlage der Sängerin besser liegt als die von Ronnie James Dio.
In Summe hat mich "Sacrifice" mit seiner immensen Power absolut überrascht und gezeigt, dass man sich vom, leider spärlichen, Artwork nicht imemr blenden lassen sollte. Hinter dem etwas lieblosen Frontcover befindet sich nämlich richtig frecher Heavy Rock, dessen minimale Südstaatennote dem Material die nötige Würze verpasst. Das klingt live bestimmt ziemlich fett!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes