HELLISH CROSSFIRE - Bloodrust Scythe
Mehr über Hellish Crossfire
- Genre:
- Blackened Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- I Hate Records
- Release:
- 11.01.2010
- Night Of The Possessed
- Black Injection
- ...Of Slaying Grounds
- Into The Old And Evil
- Orgasmic Rush
- Speed Hunter
- At The Edge Of Total Chaos
- Too Tough To Die
Der Sensemann kommt per Zeitmaschine!
Vor vier Jahren zündeten HELLISH CROSSFIRE mit ''Slaves Of The Burning Pentagram'' ihr erstes Vollzeit-Inferno; nun schwingen sie wieder die vor Blut rostige Sense - Whimps, rettet euch! Man bekommt das Gefühl, als hätten sich ältere SODOM und Konsorten direkt in die Gegenwart katapultiert und würden nun mächtig herumsauen. Retro? Nein, zu lebendig dröhnt dieser räudige Teutonen-Thrash - wir sind wieder in den Achtzigern und blicken hinab in die Hölle, aus der sich Genre-Legenden den Weg nach oben prügeln.
Das nie versiegende Höllenloch spukt mit ''Bloodrust Scythe'' acht Tracks voller Dunkelheit und Aggression aus - böse, heavy und eingängig; jeder Song ein Schlag mitten ins Gesicht. Unter Feuerknistern nimmt das Unheil in 'Night Of The Possessed' seinen Lauf, und was finster und doomig begann, steigert sich im Songverlauf zu einem Wirbelwind. Von Anfang an steht fest: HELLISH CROSSFIRE zelebrieren die alte Tradition, daran lassen auch die coolen Old-School-Soli in 'Black Injection' keine Zweifel. Als druckvoller Stampfer beginnt '...Of Slaying Grounds', lässt sich aber nicht lange bitten, ehe es in rasantem Riffing explodiert. Die Finsternis verdichtet sich; stimmungsvoll dunkel beginnt 'Into The Old And Evil' (der Titel ist Programm!). In 'Orgasmic Rush' zeigen die Jungs noch einmal alles, was sie draufhaben. Auch wenn dieser Track mit wohligem Keuchen ausklingt, ist der Hörer noch lange nicht erlöst, denn das Gemetzel geht weiter - drei Tracks lang!
Handwerklich lassen HELLISH CROSSFIRE kaum einen Wunsch offen; sie wissen genau, wie sie ihren Instrumenten die fiesesten Klänge entlocken. Wenn die alte Schule so zielstrebig verfolgt wird, kann es nur an einem kranken: Originalität. In der sicheren Art, mit der die Nürnberger alte Erfolgsrezepte nachspielen, fehlt doch eine Portion Charakter, eine eigene musikalische Identität - diese Dinge entstehen nicht allein beim Covern von Thrash-Größen, an die HELLISH CROSSFIRE genau deshalb nicht heranreichen. Um Eingängigkeit bemühen sie sich, aber nicht um Wiedererkennungswert oder gar Innovation. Braucht es nicht, werden Traditionalisten sagen. Schön wäre es aber trotzdem.
Für Old-School-Freaks ist ''Bloodrust Scythe'' ein Leckerbissen, überhaupt werden Liebhaber aggressiven Metals Freude an dem Zweitling haben. Doch wie oft er nach den ersten paar euphorischen Durchläufen noch aufgelegt wird, ist fraglich - HELLISH CROSSFIRE richten sich so stark nach der Vergangenheit, dass sie Gefahr laufen, vergessen zu werden. Nichtsdestotrotz unterhaltsam und hörenswert!
Anspieltipps: '...Of Slaying Grounds', 'Orgasmic Rush'
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein