HELLMAN - Born, Suffering, Death
Mehr über Hellman
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Black Lodge
- Release:
- 26.01.2024
- The 4th Power
- Desktop Activist
- A Waste Of Human Being
- The Cycle
- Bringer Of Death
- Unnecessary Consuming
- Silent Genocide
- Sacrifice Zone
- Out Of Hand
- Where Was God
Dreckiger Thrash & Roll mit einigen würzigen Nebeneffekten.
Widmen sich die meisten südamerikanischen Thrash-Metal-Acts eher dem Sound der frühen 80er, versuchen die Herren von HELLMAN auf ihrem Debüt auch mal wieder, den aktuellen Zeitgeist beizumengen und dabei vor allem auf den Faktor Eigensinn zu setzen. Letzteres gelingt dem Quartett auf seinem ersten Album dann auch weitgehend fantastisch, und dabei sind die Songs von "Born, Suffering, Death" im Grunde genommen gar keiner konkreten Phase der heftigeren Sounds zuzuschreiben.
Die zehn Kompositionen bedienen sich vor allem in den Sub-Genres mehrerer Thrash-Generationen: Sind es anfangs noch Elemente aus dem Hardcore-Bereich (so blitzt PRO-PAIN in Stücken wie 'The 4th Power' und 'Desktop Activist' als inspirative Option immer wieder mal auf), gibt es im mittleren Teil eine satte Death'n'Roll-Ladung mit feiner In-Your-Face-Attitüde und zum Ende hin auch noch ein bisschen Todesblei-Romantik - unter anderem im ziemlich coolen ENTOMBED-Cover 'Out Of Hand'. Das Spektrum ist breit, es ist zeitlos, und doch bleibt es bei HELLMAN rau und dreckig. Die Band nimmt sofort einen vorzüglichen Drive auf, könnte hin und wieder auch als thrashiges Äquivalent zu MOTÖRHEAD durchgehen und bringt die Sache immer wieder exakt auf den Punkt. Einige Parallelen zu den dänischen Underground-Legenden von KONKHRA kommen unwillkürlich auf und dienen als weiteres Qualitätsmerkmal. Und diese Vielzahl möglicher Einflüsse macht "Born, Suffering, Death" zugleich noch mal interessanter; denn dass sich HELLMAN bei den Elchtod-Heroen im vorletzten Track bedient und hierbei eine richtig gute Figur abgibt, ist auch ein Zeichen für das große Selbstbewusstsein, mit dem sich die Chilenen gekonnt durch ihr Programm grooven.
"Born, Suffering, Death" mag zwar inhaltlich ein paar ordentliche Schellen verteilen und spricht auch einige fatale Urteile zur Entwicklung der modernen Gesellschaft, holt den Hörer aber auch ohne die lyrischen Botschaften sofort ab und setzt ihn vor allem in Bewegung. Cooles Teil!
Anspieltipps: Unnecessary Consuming, Bringer Of Death, Silent Genocide
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes