HELLSTORM - Into The Mouth Of The Dead Reign
Mehr über Hellstorm
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Punishment 18
- Release:
- 23.11.2012
- Some Flowers In The Graveyard
- Dead Walk
- The Deepest Night
- Corpsehunters
- The Wicked Mirror
- Into The Mouth Of The Dead Reign
- Logan - Dr. Frankenstein
- Golden Cage
- Fast, Evil & Raging
- Journey To North
Gegen den Zahn der Zeit
Es ist rau, dreckig und roh, dieses Album der Italiener. Dass das Land des Stiefels auch in härteren Gangarten kein unbeschriebenes Blatt ist, ist allseits bekannt. Nun allerdings scheppert eine gnadenlose Dosis Rumpel-Thrash in unser Heimatland. HELLSTORM rumoren und wüten auf ihrem Zapfenstreich "Into The Mouth Of The Dead Reign" in der Manier der guten, alten Schule der frühen Achtziger. Hierbei trifft der früh-VENOM’sche Geist auf den Ruhrpott-Thrash der glorreichen Tage. Dass dabei der Garagensound eine wichtige Rolle spielt, sei überdies erwähnt, fahren die Höllenstürmer doch die gesamte Palette an Authentizität auf.
In ihrem Heimatland sind Hypnos und Ares keine Unbekannten mehr, konnten die beiden doch als Supportact für WHIPLASH und DISMEMBER für geplatzte Trommelfelle sorgen. Weit darüber hinaus kam der Höllensturm allerdings noch nicht, woran man nun mit dem neuen Zehnerpack im Gepäck etwas ändern möchte. Neun Jahre nach dem Vorgänger "The Legion Of The Storm" ist dies auch bitter nötig, die 2010er EP "Corpsehunters" lasse ich mal bewusst außen vor.
'Dead Walk', das bereits bekannte 'Corpsehunters', 'Golden Cage' oder der Abschluss 'Journey To North' sind allesamt Wüteriche, bei denen die Klampfenabteilung ihr gesamtes Können aufweist, die Vocals vor Gift und Galle nur so sprudeln und man dadurch einen wohligen Schlag der allseits beliebten Nostalgie serviert bekommt. Die beiden Italiener ziehen ihr Ding kompromisslos und ohne Scheuklappen durch, auch wenn das Unterfangen nicht für die lange Wartezeit entschuldigt.
Nun bleibt jedoch auch festzuhalten, dass HELLSTORM vor Individualität und Originalität nicht gerade strotzen. Der Sound ist extrem stumpf und altbacken, kommt deswegen nicht über das "Garagen-Image" hinaus. Wie man mit einer weitaus besseren Produktion, aber einer ähnlichen Ausrichtung für mehr Furore sorgen kann, bewiesen uns beispielsweise die Burschen von HAMMERCULT. So sorgen die Italiener zumindest für Fußwippen und Kopfnicken. Mir allerdings kommt es so vor, als wenn man mit "Into The Mouth Of The Dead Reign" gar nicht erst versucht, aus dem Underground hinaus zu preschen. Vor drei Dekaden hätte man damit durchaus Erfolge feiern können, anno 2012 dümpelt man in dieser Art jedoch nur im Mittelfeld herum.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp