HENCE CONFETTI - Hence Confetti
Mehr über Hence Confetti
- Genre:
- Prog Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bird's Robe Records
- Release:
- 10.11.2023
- New Homes
- Buttons
- Rorschach
- Ovation
- Bandages
Viele starke Ansätze, aktuell aber noch kein schlüssiger Gesamtsound.
Aus dem Osten Australiens tritt die Musik von HENCE CONFETTI ihre Reise auf die andere Seite der Welt an, um auch in unseren Breitengraden ihre Fans zu finden. Gegründet wurde die Band von MISH-Frontmann Rowland Hines, der nach dem Ende der vorherigen Band ein neues Kapitel seines musikalischen Werdegangs aufschlagen wollte, bei dessen Umsetzung er Unterstützung von Gareth Dwyer und Adam Golsby erhält. Das erste Lebenszeichen hört dabei auf den Namen "Hence Confetti" und ist mit fünf Songs und knappen 25 Minuten Spielzeit wohl eher als EP zu kategorisieren.
Bevor man sich in der Musik des Trios vertief, fällt erst einmal das bunte und reichlich chaotische Artwork der Kurzrille auf, das überhaupt keine Rückschlüsse auf die musikalische Ausrichtung der Band zulässt. Laut eigener Aussage geht es für Rowland und seine Mitstreiter aber primär darum, emotionale und trotzdem harte Musik zu komponieren, wobei Bands wie PUSCIFER oder auch DEVIN TOWNSEND als Vorbilder herhalten durften. Und schon nach einem Durchlauf darf man feststellen, dass die emotionale Tiefe auf "Hence Confetti" durchaus gegeben ist. Allerdings wird diese passend zum eher unruhigen und bunten Artwork in diversen musikalischen Facetten dargeboten, was durchaus zum Stolperstein für die EP wird.
Los geht es aber erst einmal vielversprechend, denn 'New Homes' ist ein atmosphärischer und fast schon hypnotischer Track, dessen Melodien und getragene Gitarren sich schnell ins Gedächtnis graben. Dazu kommt ein toller Gesangsvortrag von Rowland und fertig ist eine DEVIN-TOWNSEND-Gedächtnisnummer, die sich vor den melacholischeren Momenten des kanadischen Großmeisters nicht verstecken muss. 'Buttons' geht im Anschluss aber sofort einen komplett anderen Weg und bedient sich mit seinen dissonanten Gitarren gerade zu Beginn deutlich bei Nu-Metallern wie KORN, bevor im weiteren Verlauf sogar MESHUGGAH zitiert werden. Das Problem ist hier, dass die Riffs dabei immer etwas stumpf bleiben und sich wenige einprägsame Momente aus dem wuchtigen Gesamtbild schälen. Gleiches gilt für 'Rorschach', wobei die Nummer einfach mal komplett den Fuß vom Gaspedal nimmt und über mehr als fünf Minuten sanft und teilweise auch etwas planlos vor sich hin plätschert. 'Ovation' macht da schon einen deutlich besseren Job, wenn es darum geht, die verschiendenen musikalischen Pole der Band sinnvoll miteinander zu verheiraten, auch wenn die ganz großen melodischen Widerhaken des Openers auch hier nicht erreicht werden. 'Bandages' schlussendlich geht wieder deutlich forscher und Riff-basierter zu Werke, ohne dabei die ganz großen Höhepunkte im Gepäck zu haben, denn auch wenn teilweise wohlige Erinnerungen an TOOL aufkommen, reitet der Song doch etwas zu lange auf den gleichen musikalischen Motiven herum und punktet auch nicht gerade mit einem reichlich abgedrehten Mittelteil.
Insgesamt ist "Hence Confetti" damit ein zweischneidges Schwert. Einerseits offenbart die Kurzrille, dass hier jede Menge Potential schlummert und das Trio in den besten Momenten mit den ganz großen Namen des Prog und Post Metal mithalten kann. Andererseits gelingt es den Akteueren aktuell noch nicht, ihre diversen Einflüsse zu einem schlüssigen Gesamtsound zusammenzuführen. Gespannt bin ich trotzdem, was uns HENCE CONFETTI mit etwas mehr Erfahrung in der Zukunft servieren wird.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs