HIDRIA SPACEFOLK - Symetria
Mehr über Hidria Spacefolk
- Genre:
- Spacerock
- Label:
- Next Big Thing / Just For Kicks
- Symetria
- Futur Ixiom
- 322
- Flora / Fauna
- Radien
- Sine
Zunächst befürchtete ich eher musikalische Langeweile, da ich zu Beginn ein schier nie enden wollendes Intro hören musste, das mir die finnische Formation HIDRIA SPACEFOLK in Form des eröffnenden Titelsongs zu offerieren hat. Doch weit gefehlt, zwar lassen es die Herren auch nach längerer Zeit nicht wirklich krachen, sondern wissen mit stimmungsvollen Klängen zu gefallen. In Summe haben HIDRIA SPACEFOLK mitsamt ihrer Gäste nämlich ein herrlich abgefahrenes Spacerock-Album zum Eintauchen und Schwelgen abgeliefert, das vom besagten Opener im Endeffekt zwar gefällig, aber nicht unbedingt unvermittelt eröffnet wird.
Das wabernde Keyboard, das den Opener dominiert, bleibt in Folge während der gesamten Spielzeit bestimmend, und zudem verstehen es HIDRIA SPACEFOLK sehr gekonnt, durch Tempowechsel und sehr unterschiedliche Atmosphären den Zuhörer regelrecht an "Symetria" zu fesseln. Die multiple Instrumentierung, zu der neben der üblichen Gerätschaft auch ein Didgeridoo, diverse Blasinstrumente, ein Akkordeon und ein Cello zu zählen sind, kann nicht nur von der Anzahl her beeindrucken, die dadurch entstandene Vielfalt an Klängen wurde gekonnt eingesetzt und weiß natürlich auch durch detaillierte Arrangements zu gefallen.
Die Gitarren der Herren Mikko Happo und Sami Wirkkala versprühen darüber hinaus den Charme einstiger Größen dieses Genres Spacerock, während die Rhythmusabteilung nicht nur die Saitenfraktion auf dem ausgerollten Klangteppich zur Geltung kommen lässt, sondern auch die niemals kitschig intonierten Keyboards. Herrlich wabernd lassen die Jungs ihre Tasteninstrumente erklingen, um den Zuhörer mit Tracks wie dem "Shortie" '322', der mit sechseinhalb Minuten Spielzeit den kürzesten aller auf dem Album vertretenen Songs darstellt, geradezu in einen Nebel aus Klangschwaden eintauchen zu lassen. Mitunter gehen die Finnen für derlei Klänge sogar recht rau ans Werk, weshalb auch aus der Kombination dieser Rauheit, der immensen Klangvielfalt an Instrumenten und den ungemein locker-flockigen Arrangements ein sehr stimmiges Gesamtbild entsteht.
Die durchaus zeitgemäße Produktion lässt keinen Zweifel aufkommen, dass hier etwa nur altbackene Klänge erneut aufgewärmt würden, sondern stellt unter Beweis, dass HIDRIA SPACEFOLK einen altbewährten, mittlerweile beinahe schon in Vergessenheit geratenen Stil verinnerlicht haben und diesen sehr authentisch zu vermitteln im Stande sind.
Anspieltipps: 322, Flora / Fauna, Sine
- Redakteur:
- Walter Scheurer