HIEROPHANT - Hierophant
Mehr über Hierophant
- Genre:
- Noise / Hardcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Demons Run Amok Entertainment
- Release:
- 05.11.2010
- Hermetic Sermon Pt. 1 (Expectatio)
- I Am I, You, Nobody
- As Kalki
- Mother Tiamat
- Hermetic Sermon Pt. 2 (Invocation Of Abraxas)
- Lambgoat
- We Know Love
- Abissum Abisssus Invocat
- 10000 Winters
- Hermetic Sermon Pt. 3 (The Ultimate Realization)
Krasses Noisecore-Geschoss aus dem Core-Entwicklungsland Italien.
Von südländischem Temperament ist auf dem Debüt-Release der fünf Newcomer von HIEROPHANT nicht sonderlich viel zu spüren. Nihilistisch und fast schon abartig bösartig präsentiert sich das Quintett auf dem selbst betitelten Erstling und boxt sich dabei von Hardcore-Zutaten alter Schule bis hin zu NEUROSIS'schem Schwermut, der vor allem im dreiteiligen 'Hermetic Sermon' gesteigerten Anklang findet.
Allerdings braucht "Hierophant" eine gewisse Anlaufzeit, bis man sich komplett auf die brachialen Klänge der Italiener einlassen mag. Sperrig sind dabei aber weniger die doomigen Schwergewichte, sondern eher die flotten Hardcore-Geschosse. Straightes Material wie 'I Am I, You, Nobody' oder 'Abissum Abissus Invocat' wirkt wie ein überzogener Kontrast zu den schleppenden, fast schon schwarzmetallisch gefärbten Midtempo-Tracks. Und da die Mixtur stellenweise sehr unkonventionell zusammengestellt ist (hier sei das imposante wie verstörende Finale von 'I Am I, You, Nobody' exemplarisch genannt), bleibt die Platte gewöhnungsbedürftig, manchmal auch eigenartig, ist aber mit einer sehr merkwürdigen Faszination geschmückt, die einem letzten Endes verwehrt, sich von den teils verstörenden, dann wieder sehr direkten Noten der zehn Songs zu lösen.
Festzuhalten ist daher: HIEROPHANT sind keine Band für jedermann, sicher nicht mit dem Prädikat massentauglich zu versehen und selbst für Liebhaber anspruchsvoller, womöglich auch sehr eigensinniger Klänge nicht zwingend das Gelbe vom Ei. Aber wer sich gezielter mit "Hierophant" auseinandersetzt und dessen finsteren Charme entdeckt, wird von diesem Album sicher nicht enttäuscht sein. Für ein Debüt ist dieser Silberling sicherlich sehr gewagt. Doch gleichermaßen ist er ein klares Statement mit einer klaren Aussage. Und das, nämlich den Mut zur unliebsam erwirkten Eigenständigkeit, muss man dieser Band zweifelsfrei hoch anrechnen!
Anspieltipps: Mother Tiamat, Hermetic Sermon
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes