HORNWOOD FELL - Inferus
Mehr über Hornwood Fell
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.04.2018
- Tetro
- Inferno
- Morte
Von der Dissonanz verschluckt
Hattten die Musiker von HORNWOOD FELL nicht zuletzt noch einen Deal mit Avantgarde Music in der Tasche? Ihre neue EP, die im Übrigen auch nur als digitaler Release zur Verfügung gestellt wird, wird jedenfalls wieder in Eigenregie vertrieben, was aufgrund des etwas deutlicheren Kurswechsels aber auch vor Irritationen schützt - denn so dissonant und gelegentlich auch chaotisch wie auf "Inferus" waren die Italiener kürzlich definitiv nicht unterwegs.
Insofern würde ich es auch vorziehen, diesen 3-Track-Happen lediglich als Experiment einzustufen, in dem die Band neue Betriebsfelder erkundet. So kehrt HORNWOOD FELL im sperrigen Opener 'Tetro' zu den eigenen Wurzeln zurück, die irgendwo beim etwas schwierigeren Material der ersten DARKTHRONE-Releases liegen. Allerdings ist das kompositorische Vermögen an dieser Stelle bei weitem nicht so stark wie bei den Nordmännern, insbesondere was das Riffing und die sphärischen Verknüpfungen angeht. Auch das gequälte, depressive 'Inferno' und das straighte, aber irgendwie zu stark gegen den Strich komponierte 'Morte' reichen nicht an das Niveau von "My Body My Time" heran, vorrangig weil die Band sich dagegen sträubt, ihren Zuhörern einen etwas leichteren Zugang zu verschaffen. Denn auch die Dissonanz hat im Black Metal ihre Grenzen, und diese werden auf "Inferus" leider konsequent überschritten.
Das Experiment neue EP ist vielleicht nicht komplett gescheitert, aber es sollte den Musikern kaum gelingen, wirkliche Begeisterung zu entfachen. HORNWOOD FELL verfügt über die Qualitäten, die alte Schule mehr als solide zu bedienen, nur werden diese Fertigkeiten auf "Inferus" nicht ausreichend abgerufen!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes