HORRIFIER - Horrid Resurrection
Mehr über Horrifier
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Personal Records
- Release:
- 15.12.2023
- Chainsaw Death
- Injected Corpse
- Hooks In Flesh
- Assimilated Life
- Deranged Sanity
- Sick Twisted Pleasures
- Sadistic Impalement
- Horrid Resurrection
Die ganz ganz alte Todesblei-Schule mit einigen kleinen Einwänden.
Diese Norweger huldigen den Anfängen des Todesblei-Genres und sie sind dabei auf der Spur von so ziemlich allen namhaften Legenden der alten Death/Thrash-Schule. Problematisch dabei: Die Installation einer eigenen Note ist bei HORRIFIER offensichtlich nicht in der Grundmotivation enthalten. Dies kann man nun aus zweierlei Perspektiven bewerten: Zum einen ist die Truppe aus Oslo relativ nah an Originalen wie MORBID ANGEL und OBITUARY und etabliert somit auch verschiedenste Einflüsse im Sound des ersten vollwertigen Albums, zum anderen fehlt aber dann doch eine klare Signatur, mit der HORRIFIER sich noch mal gesondert in Position bringen könnte. Dies sei vorab gesagt, bevor man sich in das durchaus horroreske Abenteuer schmeißt, das auf "Horrid Resurrection" angeboten wird.
Musikalisch gibt es nämlich nicht viel zu nörgeln. Die acht Tracks mörteln meist im Midtempo nach klassischer Machart, sind atmosphärisch ebenfalls in den späten 80ern verwurzelt und bringen auch diese angenehme Thrash-Note mit, die seinerzeit noch die Anfänge des Death Metals dominierten. "Horrid Resurrection" würde daher auch recht schnell als Underground-Re-Release durchgehen, da die Nordeuropäer wirklich die Seele dieser Musik mit Leidenschaft auffangen, womöglich verschiedene Jugendeinflüsse verarbeiten und sich so tief in die Materie einarbeiten, dass jeder Banger der alten Schule sicherlich ein paar nostalgische Gefühle entwickeln könnte, würde er sich mit diesem Album beschäftigen.
Und dennoch bleibt neben den fehlenden individuellen Charakteristika ein weiterer Kritikpunkt, und das ist die mangelnde Variabilität im Sound von HORRIFIER. In Sachen Dynamik könnten die Norweger durchaus noch was draufpacken, gerade was mögliche Uptempo-Parts anbelangt, die auf dem Debüt noch sehr rar gesät sind, aber in den raren Momenten auch Akzente setzen können. Das finstere Midtempo hat bisweilen seinen Reiz, fragt aber doch immer wieder nach ein paar Ausbrüchen, die auf "Horrid Resurrection" leider eher seltener Natur sind. Auch das ist kein eklatanter Stolperstein, aber doch ein kleines Hemmnis beim Gesamtgenuss dieser acht Kompositionen.
Unterm Strich überwiegt aber trotzdem die Zufriedenheit, alleine schon deshalb, weil die Old-School-Romantik sofort gegeben ist. Jetzt noch ein bisschen mehr Variantenreichtum, hier und dort etwas Eigenes, und schon dürfte HORRIFIER in die Upper Class des ursprünglichen Deaths aufsteigen.
Anspieltipps: Injected Corpse, Sadistic Impalement
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes