HYPOCRISY - A Taste Of Extreme Divinity
Mehr über Hypocrisy
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 04.10.2009
- Valley Of The Damned
- Hang Him Higher
- Solar Empire
- Weed Out The Weak
- No Tomorrow
- Global Domination
- Taste The Extreme Divinity
- Alive
- The Quest
- Tamed "Filled With Fear"
- Sky Is Falling Down
Die lange Wartezeit hat sich gelohnt: Peter Tägtren und HYPOCRISY melden sich mit einem fetten Schlag zurück.
Dass Peter Tägtren auf vielen Hochzeiten tanzt, ist bekannt und daher hat es offenbar auch ein bisschen länger gedauert, bis er das Nachfolgealbum zum 2005er Werk "Virus" aus der Zaubertüte holen konnte. Jetzt ist es da und der erste Eindruck lässt erleichtert erkennen, dass alles so geblieben ist, wie es war. Von irritierenden Stil- und Richtungswechseln, wie HYPOCRISY sie in den ganz frühen Jahren ab und an vollzogen haben, bleibt der Fan verschont. Stattdessen elf Songs in fünfzig Minuten, die alle Trademarks einer typischen HYPOCRISY- Nummer enthalten: Schwergängiger Sound, Gitarrendominanz, Peters grunzender Gesang, angereichert mit keifenden Passagen und vor allem erkennbare Melodien.
Der Opener 'Valley Of The Damned' mithin ist gar nicht so schwergängig, sondern ballert im Uptempo durchaus heftig los. Wie aus einem Guss schließt sich 'Hang Him Higher' an, ein Stück, das dazu einlädt, die Birne kreisen zu lassen, ohne sich den Nacken zu brechen und dabei gleichsam eingängig im Ohr bleibt. Gurgelnde Laute und kreischende Vocals bestimmen 'Solar Empire', das im Midtempo angesiedelt, ebenfalls eine bequeme Headbangernummer darstellt.
Ein Song, der die typische Schwergängigkeit der Tägtren-Kompositionen repräsentiert, ist 'No Tomorrow', bei dem eine melancholische Grundstimmung getragen von zähflüssigem Gitarrenteppich transportiert wird und sich dennoch eine eingängige Melodie den Weg bahnt. Der Titelsong 'Taste The Extreme Divinity' dürfte alle Death-Metal-Freunde der Reinkultur begeistern. Hier scheint sämtliches Gebolze inklusive Peters Growls eine Etage tiefer stattzufinden. Penetrante Drums knüppeln sich durch den Song, so als gelte es, sich durch sturmverwüstetes Unterholz zu schlagen. Melodie bleibt hier etwas auf der Strecke, was dem Song aber keinen Abbruch tut, da die Knüppelattitüde einfach fett kommt und sich gut anfühlt.
Extrem schleppend, fast nachdenklich präsentiert sich Track neun mit dem Titel 'The Quest', der mit seiner Mischung aus Melancholie und Langsamkeit balladenhaften Charakter entfaltet. Schwer zu sagen, welcher Song auf dieser Scheibe als größter Hit auszumachen ist. 'Tamed "Filled With Fear" ' dürfte auf jeden Fall aufgrund seiner Eingängigkeit hinsichtlich Rhythmus und Melodie mit zu den Favoriten gehören.
Insgesamt bietet der neue HYPOCRISY-Silberling also durchgängig Material vom Feinsten, bei dem es im Grunde keine Ausfälle gibt. Alle Songs entsprechen den stilistischen Erwartungen, die man an diese Death-Metal-Combo stellt und überzeugen durch eine hochwertige Produktion ('was anderes war hier wohl auch kaum anzunehmen), die mit bombastischem Todesmetal emotional aufwühlt.
Anspieltipps: Hang Him Higher, No Tomorrow, The Quest
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Erika Becker