IDLE HANDS - Mana
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2019
Mehr über Idle Hands
- Genre:
- US Metal / Gothic Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eisenwald
- Release:
- 10.05.2019
- Nightfall
- Jackie
- Cosmic Overdrive
- Don't Waste Your Time
- Give Me To The Night
- Blade And The Will
- Dragon, Why Do You Cry
- Double Negative
- It'll Be Over Before You Know It
- A Single Solemn Rose
- Mana
Ziemlich geiler Gothic Metal.
Die Underground-Sensation IDLE HANDS werden sicher viele bei der Veröffentlichung des Debütalbums "Mana" bereits am "Keep It True"-Festival live gesehen haben. Noch steht diese Feuerprobe aber (zur Zeitpunkt der Rezensionsverfassung) aus. Dafür haben viele schon die letztjährige EP "Don't Waste Your Time" abgefeiert. Aus meiner Sicht kam die damalige Veröffentlichung etwas zu gut weg. Klar war das ein feines Scheibchen, aber für Topplatzierungen in den Jahrescharts hat es bei mir nicht gereicht.
Dafür wurde bei "Mana" die Qualität in fast jeder Hinsicht gesteigert. Der Metal der vier Männer aus Portland wurde mit einem noch schöneren Artwork versehen und bringt uns jetzt 40 Minuten, die von mehr als nur Gothic Rock beeinflusst sind - ich fand die Bezeichnung "Gothic Metal" (wirklich mal positiv gemeint) noch nie so treffend wie für "Mana". Hier sind Einflüsse von NEW MODEL ARMY, FIELDS OF THE NEPHILIM oder JOY DIVISION an jeder Ecke hörbar. Die oft vorgetragene Behauptung, dass hier eine US Metal-Band ihren Stil mit etwas Gothic anreichert, ist fraglos unwahr - hier spielt eine starke Gothic-Metal-Band mit leichten traditionellen Metal-Einflüssen. Und das ist gut so. Wer die Entwicklung von KETZER, IN SOLITUDE oder TRIBULATION gut fand und generell der Ansicht ist, dass GHOST auch als Metal-Variante klappen könnte, der wird mit diesem Album seine helle Freude haben.
Das hat mehrere Gründe, der offensichtlichste dürfte dabei der Gesang von Gabriel Franco sein. Vielen dürfte er eher als (ehemaliger) Bassist von SPELLCASTER bekannt sein. Seine emotionale Stimme, die einprägsamen Gesangsmelodien und die eigenwillige Stimmfarbe sorgen dafür, dass einem die Linien nicht aus dem Ohr entwischen wollen und verfolgen. Auch das Gitarrenspiel von ihm und Sebastian Silva (LEATHÜRBITCH) geht schnell ins Mark. Die Musik ist phasenweise fast tanzbar, und liebe Metal-Gemeinde, das ist klasse! Während Brandon Hill am Bass eher unauffällig (aber songdienlich) seinem Werk nachgeht, fällt auch das prägnante Schlagzeugspiel von Colin Vranizan auf, das manchmal etwas mehr in den Vordergrund gemischt hätte werden dürfen. Doch die (mehrstimmigen) Gesänge und Gitarrenharmonien dominieren hier deutlich.
Das Songwriting ist klar verbessert zu den ordentlichen Titeln der EP. Hier sind wirkliche Hits am Werk, und mit 'Blade And The Will' fand ausgerechnet der beste EP-Track auch seinen Weg aufs Debütalbum.
Echte Schwachpunkte kann ich nicht ausmachen. Ich bin mir ziemlich sicher: IDLE HANDS ist das nächste große Ding in der Metal-Szene. Die Band ist enorm eigenständig, keine Truppe klingt wirklich vergleichbar. Sie haben viele Hits und einen herausragenden Sänger im Gepäck. Einzig das kleine Label (Eisenwald) wird ihnen nicht die große Promo bescheren können. Aber vielleicht gelingt hier ja auch bald der nächste Karrieresprung. Zu gönnen wäre es der Band.
Anspieltipps: Nightfall, Cosmic Overdrive, Blade And The Will.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer