IN SANITY - Ocean Of Black
Mehr über In Sanity
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 02.04.2016
- Invasion
- The Seer
- Carved In Stone
- Ocean Of Black
- Transendence
- Cosplay
- When The Cataclysm Chruns
- All Life Fades
- Hollow Tears
- Inferno
- Choice Of Ends
- Unforseen Consequences
- Force Of Nature
Überzeugender Melo-Death-Release, dem es nur an Eigenständigkeit mangelt.
Die Melo-Deather IN SANITY sind inzwischen in der deutschen Szene keine Unbekannten mehr und konnten mit ihrem Debüt "Gates Of Insanity" im Jahr 2014 auch meinem Kollegen in Timon Krause einige lobende Worte entlocken. Gleichzeitig kritisierte er in seiner Rezension aber auch, dass sich die Jungs aus Paderborn damals stellenweise noch zu sehr an den schwedischen Genre-Vätern IN FLAMES und AT THE GATES orientierten und daher zumindest mit dem Debüt keine Originalitätspreise einheimsen konnten. Seither sind allerdings zwei Jahre ins Land gezogen, in denen das Quintett fleißig an ihrem zweiten Langspieler "Ocean Of Black" gewerkelt hat, der nun erneut in Eigenregie auf die Fangemeinde losgelassen wird. Die große Frage ist dabei: Haben es die Jungs inzwischen geschafft, sich von den eigenen Vorbildern zu lösen und einen eigenen Sound zu finden?
Zu Beginn der Scheibe ist von Innovationen allerdings erst einmal nicht viel zu vernehmen, denn nach dem kurzen atmosphärischen Intro 'Invasion' legt der Opener 'The Seer' erst einmal mit klassischem Göteborg-Riffing los, nur um beim Refrain in deutlich melodischere und moderne Gefilde abzudriften. In Kombination mit den Keyboard-Flächen, die dezent im Hintergrund für Atmosphäre sorgen, klingt das alles sehr verdächtig nach IN FLAMES in der "Reroute To Remain"-Ära, als sich die Schweden langsam von ihren Wurzeln verabschiedeten und auf einen etwas moderneren Sound zu steuerten.
Und auch im weiteren Verlauf des Silberlings bleibt der große Schatten der schwedischen Genre-Vorreiter immer präsent, wodurch die Band es auch im zweiten Anlauf nicht schafft, sich ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal zuzulegen. Trotzdem möchte ich unterstreichen, dass die Paderborner es meistens schaffen, ihre Helden gekonnt zu zitieren, ohne dabei nach einer billigen und lahmen Kopie der eigenen Idole zu klingen. Gleichzeitig haben die Jungs in den letztes zwei Jahren ein grandioses Gespür für kompaktes und trotzdem interessantes Songwriting entwickelt, wodurch Songs wie 'Carved In Stone', 'All Life Fades' oder 'Transcendence' zu echten Perlen werden, an denen jeder Anhänger des modernen und melodischen Todesstahls seine helle Freude haben wird. Einzig beim sehr ungewöhnlich betitelten 'Cosplay' und der Halbballade 'Hollow Tears' überspannt das Quintett den Bogen dann doch etwas und kopiert recht schamlos das typische Riffing von Björn Gelotte, wodurch diese beiden Songs als recht uninspirierte IN FLAMES-Kopien negativ auffallen.
Doch bleiben diese beiden Tracks insgesamt die Ausnahme, weshalb mein Fazit schlussendlich dem von Timon vor zwei Jahren nicht ganz unähnlich ist: Einen Preis für Innovationen wird IN SANITY auch mit dem Zweitwerk nicht gewinnen, doch liefert die Truppe gerade in Sachen Songwriting eine starke Performance ab, weshalb ich die Platte jedem Melo-Death-Jünger ans Herz legen kann. Zusätzlicher Respekt gebührt den Jungs dafür, dass sie all das in kompletter Eigenregie auf die Beine gestellt haben und trotzdem qualititativ eine toll produzierte Scheibe abliefern. Also ab auf die Homepage der Paderborner und reingehört!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs