INNER BLAST - Memories Uploaded
Mehr über Inner Blast
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Ethereal Sound Works
- Release:
- 31.10.2023
- Scourge And Fire
- Master Of Suffering
- There's No Pride... (live)
- Darkest Hour (live)
- No Strings (live)
Eigenwilliger Universal-Metal mit vielen inspirativen Eindrücken.
Vielleicht tut man den Musikern von INNER BLAST keinen besonders großen Gefallen, wenn man ihre neue EP in die Death-Metal-Schublade einsortiert bzw. sie mit Genre-spezifischen Merkmalen bewirbt. Zwar gibt es hin und wieder einige Tendenzen in extremere Klanggefilde, doch im Großen und Ganzen sind die fünf Nummern von "Memories Uploaded" doch eher irgendwoanders beheimatet und können die suggerierten Erwartungen nicht befriedigen.
Stattdessen startet der neue Release eher im traditionellen Melodic Metal, nimmt hier und dort ein paar Core-Passagen auf, funktioniert aber letztlich als typissches Modern-Metal-Ereignis, dessen Besonderheit sicherlich im weiblichen clean-Gesang besteht, mit dem sich die Portugiesen ein wenig aus der Masse herausnehmen können. Vor allem der Opener 'Scourge And Fire' ist dabei erwähnenswert, weil die Balance aus Melodien und einzelnen Aggro-Passagen wunderbar funktioniert und der Truppe sofort mal eine kleine Empfehlung einbringt. Aber auch das nachfolgende 'Master Of Suffering' schlägt in eine interessante Kerbe, kann die Hooklines zwar nicht ähnlich stark platzieren, bleibt aber dennoch ein gefälliger Song, der das Potenziasl der Südeuropäer offenlegt.
Die übrigen Songs sind Live-Aufnahmen aus der jüngeren Vergangenheit, die aber auch sehr deutlich dokumentieren, dass sich INNER BLAST stilistisch nicht festlegen möchte. 'There's No Pride' beispielsweise startet mit ARCH ENEMY-Vibes (Gossow-Ära), entwickelt sich aber schließlich in eine Richtung, die auch THE GATHERING-Liebhabern gefallen könnte - klingt eigenartig, ist aber definitiv genauso interessant wie die MAIDEN-Gitarren in 'Darkest Hour'.
Es mag nur ein recht kurzer Eindruck sein, den diese EP liefert, aber er reicht vollkommen aus, um etwas aufmerksamer zu werden und dem noch recht schmalen Katalog der Band einen Lauschangriff zu verpassen. Das Ziel ist damit mehr als erreicht; jetzt darf es gerne schnellstmöglich Full-Length-Nachschub geben, denn gelecktes Blut trocknet bekanntlich schnell!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes