IRON KINGDOM - On The Hunt
Mehr über Iron Kingdom
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenverlag
- Release:
- 04.10.2019
- White Wolf
- Driftin' Through Time
- Sign Of The Gods
- Keep It Steel
- Raze And Ruin
- Road Warriors
- Invaders
- Paragon
- The Dream
Make Metal heavy again!
In einer Zeit, in der sich viele Nachwuchsbands vor allem an der Studiotechnik und den Arrangements abarbeiten und sich alle möglichen (und manchmal auch unmöglichen) Stilkombinationen aus dem Kopf drücken, ist es erfrischend und geradezu begeisternd zu erleben, dass sich einige neuere Gruppen noch auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich packende Melodien zu schreiben und ihre Instrumente gut zu spielen. Genau das tut IRON KINGDOM aus dem kanadischen Vancouver auf dem neuen Album "On The Hunt", einer wunderbaren melodischen Metalscheibe, die sich deutlich an der NWoBHM und auch ein wenig am nordamerikanischen Power Metal der 80er Jahre orientiert.
Der Eröffner 'White Wolf' baut von der ersten Sekunde an Spannung auf, und wenn der unwiderstehliche Chorus anhebt und die Gitarren einzeln oder im Doppel solieren wie bei dieser anderen Band mit IRON, möchte man aufspringen und Luftgitarre spielen. Im restlichen 2019 muss schon eine Springflut an Meisterwerken auf uns niedergehen, wenn dieses Stück nicht in meiner Top 20 auftauchen sollte. Und 'Driftin' Through Time' steht dem kaum nach. Aber das Quartett, bestehend aus einer jungen Dame und drei Herren, verharrt nicht bei einer Masche. Das mächtige, stampfende 'Sign Of The Gods' und das kantige 'Keep It Steel' mit lustigem HAMMERFALL-Refrain setzen eigene Akzente.
In der zweiten Hälfte der Scheibe setzt die Band etwas stärker auf die erwähnte nordamerikanische Tradition. Mehrfach kam mir in dieser Phase die Frühzeit von RIOT in den Sinn. Vor allem 'Road Warriors' mit seiner Kombination aus verspielten Doppel-Leads, die entfernt an THIN LIZZY denken lassen, mit verzerrten Power Chords und metallischen Soli ist zu erwähnen. Allerdings macht die zweite Halbzeit auch den empfindlichen Punkt der Band deutlich: Die hohe und leicht quakige Stimme des Sängers ist ein bedeutender Teil des guten Gesamteindrucks, solange es für sie passende Gesangsmelodien gibt. Fehlen diese, klingt sie leicht nervend, wie bei 'Paragon' und 'Invaders', das mit einer schönen und stimmungsvollen Instrumentalpassage wieder Boden gut macht, nachzuhören ist. "On The Hunt" schließt mit der hübschen Ballade 'The Dream', die beweist, das IRON KINGDOM sich auch mit stilleren Tönen hören lassen kann.
Wenn man im eisernen Königreich seine Stärken weiter kultiviert und an der einen Schwäche arbeitet, kann ich mir diese Band als einen großen Namen der 2020er Jahre vorstellen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser