IRONGUARD - Towards Victory
Mehr über Ironguard
- Genre:
- Heavy/Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Heathen Tribes
- Release:
- 13.05.2019
- Desertion
- A Second Sun
- Strangers In Hell
- Free Again
- Wild Fire Pride
- Sentenced
- Heroic Return
- Tyrant Of War
- Storm The Walls
- Towards Victory
Zum Glück veröffentlicht!
Um die Dänen IRONGUARD war es lange sehr still. Tatsächlich dürfte die Band aus Fredericia kaum jemandem überhaupt ein Begriff sein. 2011 veröffentlichten die eisernen Wächter die EP "Fire Empire", 2014 folgte ein Demo, seitdem herrschte Ruhe. Tatsächlich wurde aber 2014 auch der erste Longplayer aufgenommen. Alles in Eigenregie, Gitarrist Mads Laursen (ENCYRCLE) sorgte für Mix und Mastering. Veröffentlicht wurden die Stücke nie. Der damalige Sänger Niklas Andersen stieg vor Fertigstellung aus, die Band verlor das Interesse und jede Motivation. Trotzdem existierte IRONGUARD weiter, Andersen wurde 2015 ersetzt durch den ehemaligen VANIR-Frontmann Andreas Bigom. 2014 stieß zudem noch Jeppe Campradt als neuer Gitarrist dazu, der manchem durch sein Engagement bei ALTAR OF OBLIVION oder BATTERY bekannt sein könnte.
Nun erblickt das damals aufgenommene Album "Towards Victory" also doch noch das Licht der Welt. Und zwar mit den ursprünglichen Aufnahmen mit Sänger Niklas Andersen. Sehr verwirrend zwar, aber die Leute beim Label Heathen Tribes haben offensichtlich die Qualitäten des Albums erkannt und kümmern sich schließlich um eine physische Veröffentlichung. Zum Glück! Denn die acht bisher nicht veröffentlichten Songs und die beiden Neueinspielungen 'Heroic Return' und 'Tyrant Of War', die bereits auf der EP enthalten waren, sind wirklich toll!
Ganz leichtfüßig komponiert kommt die Musik in der Schnittmenge zwischen europäischem Stahl und US-Power-Metal daher. Es wirkt, als würde die Band einfach frei von der Leber weg das spielen, wonach ihr gerade der Sinn steht. Heraus kommen dabei einige zwingende Ohrwürmer mit viel Abwechslungsreichtum und einer feinen Portion Epik. Doch nicht nur auf Melodien wird Wert gelegt: die Riffs sitzen, die Drums peitschen teils gnadenlos voran. Und Andersens helle Stimme macht mir besonders viel Spaß.
Im Grunde kann ich zwischen den zehn Stücken kein schwächeres ausmachen. Besondere Freude allerdings bereitet mir das schon erwähnte 'Tyrant Of War', das genial zwischen aggressiven, schnellen Parts und einem gnadenlos ins Hirn gehenden Refrain austariert. Doch auch den folgende Reißer 'Storm The Walls', der mich wegen der Melodieführung und der Lead-Gitarren-Gestaltung an DARK FOREST-Großtaten erinnert, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Dass mir dann am Ende das titelgebende 7-Minuten-Epos gefallen würde, wusste ich schon beim ersten Durchgang und bevor ich überhaupt den ersten Ton gehört habe. Eine schöne Seefahrer-Hymne mit unzähligen Widerhaken, die jedes Mal aufs neue erfreuen.
Wer sich also auf eine Mischung aus RIOT, Teutonentaten nach Art RUNNING WILD und neuerem britischem Inselschaffen einlassen kann, der sollte IRONGUARD unbedingt eine Chance geben. Kompetent und hingebungsvoll eingespielt und -gesungen und sehr abwechslungsreich und melodienbesorgt komponiert, hat sich "Towards Victory" schnell einen Stammplatz in meiner Playliste gesichert. Hoffentlich ist dies nur der Startschuss für weitere Alben aus Fredericia.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring