ISGäRDE - Jag Enslig Skall Gå
Mehr über Isgärde
- Genre:
- Black Metal / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Symbol Of Domination Productions
- Release:
- 26.06.2016
- Isgärde
- Battle Of Borgholm
- Dying After Dawn
- Anccient Forest Of Witchery
- Thousand Scars
- Funeral Fire
- Dungeons Of The Devil
- Drowning Cosmos
- At Gettling Gravfalt
- Korpen
Wunderbare Melodien inmitten gelegentlicher Hektik
Das schwedische Eiland Öland ist nicht gerade dafür bekannt, in der Heavy-Metal-Szene Akzente zu setzen. Nur wenige Musiker des kleinen Inselreichs haben sich bisher dazu durchringen können, etwas deftigere Pfade einzuschlagen, so dass dieser Part Skandinaviens bis heute auch einer der wenigen Fleckchen Erde ist, an dem der Kult des Black Metals fast vollkommen vorbeigezogen ist. Dass ISGÄRE-Mastermind und -Alleinherrscher Somath demnach größere Schwierigkeiten hatte, Mitglieder für sein Projekt zu finden, ist nachvollziehbar. Dass er bei seiner Suche aber völlig erfolglos blieb, ist schon ein wenig traurig - denn an musikalischen Visionen mangelt es dem Multiinstrumentalisten definitiv nicht.
Vielleicht ist das Debüt aber nun der erste Schritt Richtung Band, denn die musikalischen Ergüsse auf "Jag Enslig Skall Gå" sind auf jeden Fall stark genug, um werbeträchtig für ISGÄRDE aufzutraten. Zwar fehlt dem teils folkigen Material hier und dort noch ein bisschen Ruhe, um die Arrangements nicht ganz so holprig zu gestalten, doch sobald die Mischung aus melodischem, fast schon traditionellem Metal und konsequent rohem Finsterstoff erst einmal in Gang kommt, lösen die zehn Nummern durchaus Begeisterung aus - vor allem in den hymnischen Parts, die auf "Jag Enslig Skall Gå" stellenweise sehr präsent sind. 'Battle Of Borgholm' und 'Dying After Dawn' finden diesbezüglich schon früh den richtigen Ansatz und überzeugen mit ihren heroischen Melodien, aber auch Pagan-affiner Stoff wie 'Korpren' und 'Dungeons Of The Devil' hinterlässt Spuren und sorgt dafür, dass die Erinnerung an ISGÄRDE nicht bloß eine kurzzeitige Momentaufnahme bleibt.
Trotzdem darf nicht unerwähnt bleiben, dass Somath hin und wieder etwas hektisch vorgeht und gelegentlich auch zu viel Stoff in den einzelnen Songs unterbringen möchte. Hin und wieder fehlt den Kompositionen etwas Kompaktes, einfach nur ein straighter Ansatz, der sich nicht in der Ideenvielfalt des Chefdenkers verliert. Dies mag zwar kein eklatantes Vergehen sein, aber auf dem Weg zur Perfektion muss ISGÄRDE noch ein paar Lektionen lernen. Dennoch ist die erste Platte weitestgehend überzeugend und speziell wegen der hymnischen Augenblicke mindestens einen Lauschangriff, eigentlich aber auch noch mehr wert!
Anspieltipps: Battle Of Borgholm, Korpen
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes