ISLAY - The Angel's Share
Mehr über Islay
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Final Gate Records
- Release:
- 17.09.2015
- Self Adulation
- Under The Sway Of God
- World Wide Suicide
- Dein Herz
- Havok And Decay
- Blind Messiah
- Instict
- Go Astray
- Napalm Solution
- Charger
- The Angel's Share
Furioser Death Metal - manchmal jedoch zu furios!
Bei ISLAY geht es ziemlich wild zur Sache. Die deutsche Todesblei-Truppe hatte bereits vor drei Jahren mit dem selbst betitelten Debüt auf sich aufmerksam gemacht, den Anschluss an die Spitze aber noch nicht herstellen können. Mit "The Angel's Share" soll dieser Schritt nun nachgeholt werden, was angesichts der manchmal doch etwas zu überschwänglichen Arrangements der elf neuen Stücke jedoch nicht allzu leicht gelingen sollte. Man spürt regelrecht, dass die Band mit größter Motivation bei der Sache ist. Der Aggressionspegel ist sehr gesund, ein paar melodische Inhalte in fast jedem Song sollen den Wiedererkennungswert sichern, und in instrumentaler Hinsicht gibt es auch keine Störungen zu vermelden. Aber ab einem gewissen Punkt realisiert man, dass ISLAY sehr viel will und die Brechstange als probates Mittel dienen soll. Und gerade in den schnelleren Tracks von "The Angel's Share" ist Übermotivation leider der Killer der Leidenschaft.
Der furiose Start ist dabei schon charakteristisch für all das, was in den folgenden Stücken noch geschehen soll. 'Self Adulation' ist zwar nicht zwingend überfrachtet, aber das Problem, alle Elemente auch passend in den Song einzubringen, ohne dabei den Kern aus den Augen zu verlieren, ist schon allgegenwärtig. Auch einprägsame Nummern wie 'Dein Herz' oder das finale Titelstück kämpfen mit diesem Handicap, das sich wie ein roter Faden durch das neue Material zieht.
Dabei sind die Ansätze und Ideen, die ISLAY auf "The Angel's Share" wiedergibt, gar nicht mal von schlechten Eltern. 'World Wide Suicide' und 'Napalm Solution' zeigen das Potenzial auf, das in dieser Band steckt, 'Havok And Decay' und 'Blind Messiah' folgen auf den Fuß. Aber im Grenzbereich von solide und packend verzettelt sich die Band dann wieder in ihren eigenen Ansprüchen und komprimiert die Songs nicht auf ihre wesentlichen Bestandteile - und das ist eben nicht zu vernachlässigen. "The Angel's Share" ist interessant, meist auch gut, aber bei der Feinarbeit noch nicht bis ins letzte Detail durchdacht. Reinhören verbietet sich aber keinesfalls, da hier eine Band agiert, die der Szene durchaus noch einige Impulse geben kann. Nur eben noch nicht auf ihrem zweiten Album!
Anspieltipps: Dein Herz, Napalm Solution
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes