JAPANISCHE KAMPFHöRSPIELE - The Golden Anthropocene
Mehr über Japanische Kampfhörspiele
- Genre:
- Grindcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Unundeux / Cargo
- Release:
- 02.09.2016
- Verkappt
- Weiss
- Planeten planieren
- Antisein
- Ping
- Posthumane Weltregierung
- Reiz-Reaktion-Automat
- Der Untergrund
- Folter und gezieltes Töten
- Pimmel kneten
- Tellerrand
- Mitmachdiktatur
- Burnout ausgegessen
- Burnout in spe
- Der Durchschnittsmensch
- Smart
- Weltorganismus
- Tag 1 nach den Menschen
- Aus dem Mark der Nebenniere
- Verpasst
- Beyond Earth
Von wegen ausgezehrt: Kein Burnout bei JaKa!<br />
Solange es ihnen gelingt, vollends zu polarisieren und in ihrem grindigen Chaos eine Message abzuliefern, werden und müssen die Jungs von JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE weiter am Ball bleiben. Und dass die Band ihren Zenit immer noch nicht überschritten hat, beweist der neue Longplayer "The Golden Anthropocene", der insgesamt zwar eigentlich 'nur' ein typischer JAKA-Longplayer ist, dementsprechend aber auch wieder alle Erwartungen erfüllt, die man an die Band richten darf.
Die einzige Überraschung des neuen Albums besteht wohl darin, dass man erstaunlich viele komplette Tracks zwischen die kurzen fragmentierten Attacken platziert. Die Band hat spürbar Lust am Songwriting gehabt und die Grenzen noch einmal ausgelotet, ohne dass man sich dabei von den eigenen Standards gelöst hat. Songs wie 'Weiss' und 'Planeten planieren' demonstrieren schon sehr früh, dass es den Musikern im zweiten Frühling noch einmal sehr ernst ist. Hierfür sprechen auch die gefühlt noch chaotischeren Arrangements in den längeren Tracks, die selbst den Vergleich zu JOB FOR A COWBOY und CATTLE DECAPITATION nicht mehr scheuen müssen, obwohl die Songs von "The Golden Anthropocene" keine höhere Mathematik darstellen. Aber JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE gefällt sich anno 2016 besonders darin, den Hörer mit schrägen Wendungen und überfallartigen Breaks herauszufordern, was im Ergebnis erneut sehr gelungen ist. 'Der Untergrund' und 'Weltorganismus' sind weitere Beispiele für die wiederholte Klasse der deutschen Grindcore/Crossover-Lunatics, und selbst wenn man hier und dort den Eindruck bekommt, die Band würde ein Stückchen übers Ziel hinausschießen, dann sind genau das die Augenblicke, die den aktuellen Release so wertvoll machen.
Das hohe Level von "Welt ohne Werbung" wird daher auch ohne große Schwierigkeiten bedient, gelegentlich sogar übertroffen. Wenn eine extreme Combo ihr Ding durchzieht, heißt das oftmals, dass sie ihren Stiefel runterspielt. Bei JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE ist der Biss aber noch vorhanden, kleine Nuancen zu verbessern. Und das Ergebnis gestaltet sich am Ende genau so wie "The Golden Anthropocene".
Anspieltipps: Burnout ausgesessen, Weiss, Planeten planieren, Weltorganismus
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes