JOYLESS EUPHORIA - Dreaming In Ultraviolet
Mehr über Joyless Euphoria
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Boersma Records / Soulfood
- Release:
- 15.02.2019
- Dissociation
- The Orator
- Desperate Euphoria Pt. 1
- Shoreline
- Grave Hotel
- The Rotary
- About Me
Nach anständigem Debüt ein noch anständigerer Nachfolger
Der größte Aufreger zum neuen JOYLESS EUPHORIA-Album ist womöglich das Artwork von "Dreaming In Ultraviolet", welches nun mal überhaupt nicht auf den finsteren musikalischen Output schließen lässt, den die Österreicher auch auf ihrem neuen Album vorweisen können. Die sieben Songs klingen noch deutlich straighter als das Material des 2017 veröffentlichten Debüts, sind einprägsamer und haben auch die experimentelle Haltung weitestgehend abgelegt, wenngleich hier und dort noch ein paar eigensinnige Zwischentöne zu vernehmen sind. Doch im Großen und Ganzen passt sich die Band auf ihrem zweiten Album verstärkt dem konventionellen Black-Metal-Songwriting an, hat die Post-Metal-Tendenzen weitestgehend ausgeschaltet und gerät in eine Position, in der man das Songmaterial erst einmal leicht austauschen könnte - wären die Herren eben nicht so souverän bei der Sache, wie sie es letzten Endes sind.
Denn wenn man "Dreaming In Ultraviolet" respektive den Musikern von JOYLESS EUPHORIA eines lassen muss, dann ist es die absolute Professionalität, mit der sie Leidenschaft und Aggression hier vermengen und gleichzeitig auch noch mit kreativen Impulsen verschärfen. Zwar sind gerade melodischere Nummern wie 'Grave Hotel' und 'The Rotary' mit vertrauten Mustern ausgestattet, doch trotz allem ist da eine eigene Note geblieben, die sich im eindringlichen Riffing auch dieser Songs deutlich manifestiert. Überdies hat sich auch soundtechnisch einiges getan; die Band hat den PC in die Ecke gestellt und einen Schlagwerker aus Fleisch und Blut aufgenommen, was der Sache eine gesteigerte Authentizität verschafft, dem Klang aber auch seine Sterilität nimmt. Dies sind zwar keine unglaublich außergewöhnlichen Argumente, doch im Falle von JOYLESS EUPHORIA höhlt steter Tropfen halt den Stein - und das auch mit wachsendem Erfolg!
Das Mehr an Zielstrebigkeit ist folglich auch das erhoffte, vielversprechende Rezept. Die Österreicher tanzen nicht sonderlich aus der Reihe, sind in ihrer Branche aber sicherlich schon jetzt eine etablierte Größe. Luft nach oben wird künftig vor allem durch den Erhalt eigenständiger Nuancen definiert werden; bis man diese Diskussion aber erneut öffnet, ist "Dreaming In Ultraviolet" ein sehr unterhaltsames, modernes Black-Metal-Album!
Anspieltipps: Grave Hotel, The Orator
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes