KHALI - Khali
Mehr über Khali
- Genre:
- Prog Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Limb / SPV
- Release:
- 15.11.2004
- Another Day
- Somebody Haunts Me
- Cyberpleasure
- Wind Of Ages (Chapter I)
- Wind Of Ages (Chapter II)
- Spiritual Distortions
- Heaven Again
- So Far Away
- Will You Remember
Lorenzo Deho dürfte Insidern als Bassist der gutklassigen, italienischen Proggies TIME MACHINE bekannt sein, mit denen er schon eine Hand voll Alben veröffentlicht hat und die damit durchaus an der Spitze der immer breiter werdenden Szene in Italien stehen. Um auch seine eigenen Ideen umsetzen zu können, gründete er bereits im Jahre 2000 KHALI, deren Debüt nun wieder in die Läden gestellt wird. Denn bei "Khali" handelt es sich laut Promozettel um eine Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 1999. Wie eine Band ein Album vor ihrer Gründung herausgebracht haben will, lässt mich zwar mit einigen Fragezeichen auf der Stirn zurück, aber vielleicht weiß ja einer unserer Leser die Antwort. Unterstützt wird Lorenzo dabei von Folco Orlandini (v.), Joe Taccone (gt.) und Nick Rossetti (dr.), die allesamt ebenfalls mal bei TIME MACHINE in Lohn und Brot standen.
Musikalisch gibt es meist progressiv angehauchten, aber immer sehr melodischen Metal, der sich stilistisch noch am ehesten mit Bands wie LETHAL, QUEENSRYCHE oder – Überraschung! – TIME MACHINE vergleichen lässt. Deren Klasse wird – so viel möchte ich schon vorweg nehmen – allerdings nicht erreicht.
Dabei beginnt es an sich ganz gefällig. 'Another Day' hat ein paar schöne Breaks. 'Cyberpleasure' kann mit feinem Chorus überzeugen und bleibt so relativ zügig im Ohr hängen. Das zweiteilige 'Wind Of Changes' ist gut arrangiert und kann mit einem schönen Spannungsbogen ebenfalls punkten. Dann hört es allerdings auch fast schon wieder auf.
'Spiritual Distortions' und 'Heaven Again' sind nur leidlich spannend und können erste Ermüdungserscheinungen beim Rezensenten nur schwerlich vermeiden. Und auch 'So Far Away' ist nach viel versprechendem Beginn doch mit wenig Spannungsbögen und Bewegung versehen und kann keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Überhaupt sind mir die Songs nicht abwechslungsreich genug. Es fehlt vor allem an flotteren Momenten, die für die nötige Auflockerung sorgen.
Neben den im Gesamteindruck durchschnittlichen Songs ist es aber vor allem der viel zu italienisch klingende Gesang von Folco Orlandini, dem ich nicht besonders viel abgewinnen kann. Zumal er keine besonders markante Stimme hat. Letztlich nervt mich der Mann am Mikro auf Dauer einfach.
Und so ist KHALI leider nicht so stark, wie ich es von Lorenzo Deho und seinen Mitstreiten zu Beginn erhofft hatte. Schade. Fans von italienischen Prog-Bands dürfen aber natürlich dennoch einen Lauschangriff wagen.
Anspieltipps: Cyberpleasure, Wind Of Ages
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk