KRODA - Selbstwelt
Mehr über Kroda
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Purity Through Fire
- Release:
- 30.04.2018
- Selbstwelt I: Credo
- Selbstwelt II: The Ritual At The Gates Of Eternity
- Selbstwelt II: A Long Alone Pathway
- Selbstwelt IV: Beyond The Life And Nonexistence
- Selbstwelt V: Egodeath
- Selbstwelt VI: The Land Of Selbst
- Selbstwelt VII: Nordlandschaften
- Like Some Snow-White Marble Eyes
Epische Klanglandschaften in einem leider etwas zu trägen Setting
KROA-Mastermind Eisenslav ist ein viel beschäftigter Mann und hat die ukrainische Black- und Pagan-Metal-Szene in den vergangenen anderthalb Dekaden nicht nur bei seiner heutigen Stammkapelle maßgeblich geprägt. Zwischenzeitlich hat er bei drei und mehr Bands gleichzeitig gespielt und komponiert, sich letztlich aber dazu entschieden, seinen Fokus ausschließlich auf KRODA, die wachsende Zahl der Live-Performances mit dieser Band und natürlich auch die kreativen Momente, die das ukrainische Ensemble bislang nur partiell anbieten konnte, zu legen. Nach stolzen vier Live-Releases, die unter dem Banner von KRODA in den vergangenen beiden Jahren den Markt säumten, hat sich die Band, die wie so viele Vertreter der osteuropäischen (und speziell der ukrainischen) Black-Metal-Bewegung zeitweise mit Anschuldigungen bzgl. etwaiger rechter Tendenzen (die sich allerdings nicht bestätigt haben) leben musste, nun wieder ins Studio zurückgezogen, um die immerhin schon achte Full-Length dingfest zu machen - und die bietet unterm Strich wieder allerhand Vertrautes.
Denn echte Veränderungen muss man von dieser Truppe nach knapp 20 Jahren nicht mehr erwarten; erneut sind es ausgedehnte Tastenflächen und viele melodische Passagen, die den zumeist epischen Sound von "Selbstwelt" charakterisieren, wenn nicht gerade ein klassisch geprägtes Interludium sich um den Zusammenhalt des Konzeptwerks kümmert, das diese neue Scheibe darstellt. "Selbstwelt" ist allerdings nicht zwingend als Ganzes zu sehen, auch wenn es deutliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Kompositionen gibt. Allerdings setzen Songs wie 'The Ritual At The Gates Of Eternity' und 'The Land Of Selbst' auch individuell Akzente, unterschreiben aber auch das Qualitätsgefälle, das die Platte in einzelnen Momenten spiegelt. So sind vor allem die langen Instrumentalpassagen etwas träge aufbereitet und könnten hin und wieder einen offensiveren aggressiven Schub vertragen. Dies mag zwar nicht dringend zum Grundkonzept der Band gehören, aber hin und wieder wünscht man sich, dass die Osteuropäer nicht in ihrer Melancholie und damit auch in einer gewissen Form von Lethargie versinken. Und gerade wenn KRODA in den Longtrack-Modus umschaltet, lauert diese Gefahr eigentlich ständig!
Nichtsdestotrotz ist "Selbstwelt" über weite Strecken ein erneut sehr anständiges Album, mit dem Eisenslav und seine Begleiter ihre Position weiter festigen können. Für die internationale Spitze reicht es aber trotzdem nicht, weil Epik und Elegie nicht den gleichen Effekt haben - und diese Diskrepanz wirkt auch auf Album Nummer acht deutlich nach!
Anspieltipps: The Ritual At The gates Of Eternity, The Land Of Selbst
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes