LAANG - Xinteng
Mehr über Laang
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Promotions
- Release:
- 30.09.2021
- Cǎndàn
- Dòngshāng
- Wǒ de Piāofú Shītǐ
- Zài Hēi’àn Zhōng
- Høst
- Hēiyàoshí
- Cháoxī
- Yǒnghéng De Yǔ
Schwere Düsterkost.
Schon erstaunlich, mit welch brachialem und finsterem Hass die drei Musiker von LAANG heuer agieren. Das aus Taiwan stammende Trio um Frontmann Yang Haitao lässt auch auf seinem Zweitwerk ein pechschwarzes, hochatmosphärisches Feuerwerk vom Stapel und kreiert mit "Xinteng" ein ebenso spannendes, da unberechenbares, wie auch sperriges Stück Black Metal, da die Hörerschaft zumindest textlich nicht unbedingt Herr über das Mandarin-Chinesisch der Jungs sein dürfte. Musikalisch gleicht das Ganze einer Höllenfahrt, angetrieben durch die Nahtoderfahrung Yangs, der nach einem Kopfschuss einige Zeit im Koma lag, und all diese Erfahrung nun scheinbar mit uns teilen möchte.
Rastlos und durch die Bank weg in höchst aggressivem Fahrtwasser feuert LAANG auf "Xinteng" mit Kanonen auf wehrlose Spatzen. Das Tempo wird beinah durch die Bank weg durchgeprügelt, das unbarmherzige Trommelfeuer des Schlagzeugs pumpt sich gnadenlos nach vorne und wenn dazu die quälenden Vocals, dieser schier nicht von dieser Welt schreiende Ausguss tiefster Trauer und bitterstem Hasses ansetzen, um dem intonierten Höllenfeuer den letzten Schliff zu verleihen, dann sind die knapp 53 Minuten Spielzeit nicht nur über alle Maße fordernd sondern ergreifend und zu Tode betrübt zugleich. Dank einiger Thrash- und Death-Metal-Vibes kommt zumindest ein Hauch von Abwechslung in das ansonsten recht eintönige Unterfangen.
Hier ein paar Piano- und orientalisch angehauchte Soundfetzen, dort ein etwas größerer Groove-Anteil und die einlullend melodischen Momente kommen auch nicht zu kurz. Dennoch klingt das achtteilige Finstermonster aus dem Hause LAANG wie der Fürst der Höllenschmerzen persönlich. Das Ding in einem Rutsch durchzuhören erfordert viel Geduld, ein richtig dickes Fell und genügend Distanz, um sich von dieser einnehmenden dunklen Teersuppe nicht komplett in den Bann ziehen zu lassen. Wer bis dato glaubte, dass die Skandinavier die ungekrönten Meister des atmosphärischen Unterwelt-Black-Metals wären, sollte LAANG und diesem achtteiligen Stück blanken Hasses eine Chance geben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp