LANDMINE MARATHON - Sovereign Descent
Mehr über Landmine Marathon
- Genre:
- Thrash/Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Plastic Head (Soulfood Music)
- Release:
- 16.04.2010
- Exist
- Shadows Fed To Tyrants
- Foul Revolt
- Cruel Policy
- Justify The Suffering
- Streafast Hate
- Chained By The Same Fare
- Flood The Earth
- Rise With The Tide
Auf die Fresse, aufs Maul und vielleicht noch ein bisschen auf die Zwölf.
"Arizona, Arizona, alles klar ..." RUMMS! Okay, ich hör auf, denn unmittelbar kommt die dritte Todesmaschine der fünf Amis von LANDMINE MARATHON angerollt - schnell, brutal, technisch, ein bösartiges Hybrid aus den Sümpfen, wo sich Death und Thrash grindend vermischen und dabei schwarze Blasen an die Oberfläche blubbern. Schnelligkeit und erbarmungslose Härte dominieren die neun Tracks von ''Souvereign Descent''. Wenn das Tempo gewechselt wird, dann nur, um eine Grundheavyness zu schaffen für den nächsten Blast-Überfall.
Perfekt zum Headbangen getaktet brettert 'Exist' los, besungen irgendwo zwischen Growling und Shouting. Erzeugt werden diese bösartigen Klänge von einem hübschen Geschöpf namens Grace Perry. Wer sagt, Metal sei nicht emanzipiert? Nahtlos scheppert und kreischt es in 'Shadows Fed To Tyrants' weiter, dessen Gitarrenpart die Blastwand kurzzeitig auflockert. Die Dunkelheit verdichtet sich bis zu 'Steadfast Hate', das sich zu einer etwas traditionelleren Walze entwickelt und wiederum mit einer raffinierten Gitarre begeistert, ehe das Gemetzel weitergeht. Eine ähnliche Stimmung verbreitet auch 'Flood The Earth'. Positiv fällt bei den Tracks auf, wie nahtlos sie ineinander übergehen, sodass der Eindruck eines nicht enden wollenden Massakers noch gesteigert wird. Tatsächlich kann man beim Hören an jede beliebige Stelle eines Songs 'springen' und dabei fast immer Geknüppel vorfinden, das repräsentativ ist für die Scheibe.
Sehr schnell wird klar: Das Quintett aus Phoenix weiß seinen Instrumenten brutale Laute zu entlocken; der produzierte 'Krach' klingt professionell und technisch durchaus gekonnt. 'Extrem'? Auf jeden Fall; Fans von In-your-Face-Eskapaden werden in den siebten Himmel geprügelt. Da LANDMINE MARATHON handwerklich nicht viel falsch zu machen scheinen, bleibt das Bewerten also ein Geschmacksurteil. Größter Kritikpunkt ist hierbei das Songwriting, da die Songs bis auf ein paar punktuelle Extras doch sehr gleichförmig sind. Ironischerweise vermindert genau dieser gleich bleibende Aggressionspegel, dass die Brutalität des Albums wirklich zündet; jegliche Atmosphäre wird einfach niedergeknüppelt. Ganz zu schweigen davon, dass Stil und Songwriting echte Originalität vermissen lassen.
Ein passables Album, um sich mal die Gedanken aus dem Kopf pusten zu lassen, aber gerade durch ebendieses Bestreben wird es wohl nicht lange in Erinnerung bleiben.
Anspieltipps: 'Cruel Policy', 'Chained By The Same Fate'
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein