LETHAL - Programmed
Mehr über Lethal
- Genre:
- Progressive Melodic Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Fire In Your Skin
- Programmed
- Plan Of Peace
- Another Day
- Arrival
- What They've Done
- Obscure The Sky
- Immune
- Pray For Me
- Killing Machine
Unsterblich.
Als im Jahr 1990 "Programmed" von LETHAL in jeder Rezension als absoluter Pflichtkauf für jeden Fan von QUEENSRYCHE und CRIMSON GLORY angekündigt wurde, war ich als großer Fan beider Truppen schon ein bisschen vorsichtig mit meiner jugendlichen Euphorie. So gut konnten diese Amis doch gar nicht sein. Zumal ich in jenem Sommer eh nur ungeduldig auf das neue QUEENSRYCHE-Album wartete, das als Doppel-LP angekündigt wurde und dessen Titeltrack 'Empire' bereits nachhaltig Eindruck gemacht hatte.
Dennoch steuerte ich bei meinem nächsten Besuch im Plattenladen meines Vertrauen natürlich direkt auf dieses Werk zu, um ein Ohr riskieren zu können. Und tatsächlich war mir bereits nach der ersten Minute klar, dass ich diese Platte lieben würde. So packend sind die ersten instrumentalen Takte, dass ich gar nicht anders konnte - und auch immer noch nicht anders kann - als die Luftgitarre herauszuholen und in den Song einzusteigen. Als dann die Stimme von Tom Mallicoat ertönt, ist jeder noch so schwach glimmernde Funke an Zweifel verflogen und "Programmed" steigt gleich zu einem meiner absoluten Lieblingsalben auf.
Daran hat sich auch 25 Jahre später überhaupt nichts geändert. Der leicht progressive Melodic Metal erinnert zwar tatsächlich an CRIMSON GLORY und vor allem QUEENSRYCHE, dennoch ist das zu keiner Sekunde problematisch, denn die Songs sind einfach nur ganz fantastisch. Jede einzelne Nummer glänzt mit großartigen Melodien und Gesangslinien, die so mitreißend sind, dass es egal ist, ob man nun das völlig famose Hittrio 'What They've Done', 'Obscure The Sky' und 'Immune', die großartige Halbballade 'Another Day' oder die beiden progressiven Eckpfeiler 'Fire In Your Skin' und 'Killing Machine' hört. Das ist absolute Weltklasse.
Die Stimme von Tom Mallicoat habe ich bereits hervorgehoben, aber auch die brillant-abwechslungsreiche Gitarrenarbeit von Erik Cook (R.I.P.!) und Dell Hull darf hier nicht unerwähnt bleiben. Egal ob Riffs oder Soli, das ist alles ein echter Ohrenschmaus. Dass Glen Cook (b.) und Jerry Harmann (dr.) dem in nichts nachstehen, hat man spätestens bei dem Intro zu 'Fire In Your Skin' und dem Outro zu 'Killing Machine' verstanden.
Leider bliebt der erhoffte und verdiente Durchbruch dann doch aus, was sich die Truppe sicher auch selbst zuzuschreiben hat. Satte fünf Jahre dauerte es bis die ebenfalls fantastische EP "Your Favorite God" endlich das Licht der dann deutlich veränderten Musikwelt erblickte. Songs wie 'Swim Or Drown' oder 'Waiting For The Kill' hielten das Niveau des Debütalbums, konnten aber keine große Hörerschaft mehr erreichen. Das folgende Album "Poison Seed" öffnete sich dann etwas den 1996 angesagten modernen Sounds, was aber nicht mehr wirklich interessierte.
Bereits seit 2006 ist LETHAL zumindest live wieder aktiv und hat mit einigen beeindruckenden Auftritten dafür gesorgt, dass "Programmed" in Erinnerung bleibt und weiter neue Freunde findet. Neue Musik wurde seitdem noch nicht veröffentlicht, doch LETHAL ist schon dank dieses Meisterwerks unsterblich.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk