LEVI/WERSTLER - Avalanche Of Worms
Mehr über Levi/Werstler
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Magna Carta
- Release:
- 20.04.2010
- Noxious Vermin, My Friend
- Dura Mater
- Obsidian Fissure
- Plague Horse
- In Amethyst, Through Moldavite
- Trellis Of Thorns
- Hollow Thorax Of The Gilded Eye
- Loathsome Little Friend
- Trepanation And Bliss
- Architectural Necrosis
- Casting The Molten Sea
- Chrysalis Mind
Die Zukunft des progressiven Metals!
Bahnt sich da etwa die nächste progressive Supergroup an? Was TRANSATLANTIC seit einigen Jahren für den rockigen Bereich darstellen, könnte in LEVI/WERSTLER relativ bald die metallisierte Antwort sein, zumindest wenn die hier beteiligten Musiker auch künftig mit den Qualitäten aufwarten, die ihr Debütalbum "Avalanche Of Worms" bereithält. Benannt nach den beiden DAATH-Musikern Eyal Levi und Emil Werstler, die hier federführend sind mit ihrem renommierten Schlagwerker Sean Reinert (CYNIC) und zwei weiteren Session-Musikern an Bass und Keyboards, sucht das Duo in den zwölf Kompositionen dieser Projektarbeit nach den heroischen Komponenten in Klassik und progressivem Metal, mischt das ganze mit einer Atmosphäre, die immer wieder an modernere, verschachtelte Independent-Soundtracks erinnert, und kreiert schließlich einen Mix, der über neoproggige Einschläge bis hin zu modernen Metal-Eruptionen führt - und das mit einer Begeisterungsfähigkeit, die in ähnlich komplexen Regionen ihresgleichen sucht!
LEVI/WERSTLER versuchen dabei erst gar nicht, der Basis treu zu bleiben und vergleichsweise spartanisch auf den Punkt zu kommen. Die zwölf Stücke auf "Avalanche Of Worms" entbehren zwar weitestgehend jeglichen Bombast, haben aber eine Art metallischen Punch, der für diese Sparte ziemlich ungewöhnlich ist. Nichtsdestotrotz ist die Platte von Anfang an verspielt, gelegentlich sehr eruptiv und lebendig und infolge dessen auch reich an unterschiedlichsten Stimmungen. In 'Dura Mater' tanzen zwischenzeitlich schon die ersten Grooves gegen den eleganten Mix aus melodischen Synthies und veproggten Rhythmen, wohingegen 'Plague House' sich als eigenwillige Essenz aus moderner Klassik, progressivem Edelstahl und mutiger Innovation präsentiert. Letztere ist schlussendlich auch das hauptsächliche Bestreben der fünf Musiker; gerade in der zweiten Albumhälfte kann man sich des Eindruckes kaum mehr erwehren, Levi und Werstler seien in erster Linie von YES inspiriert und versuchten nun, deren Spirit mit härteren Ansätzen in die Jetztzeit zu übertragen. Die teils recht hymnischen Soundscapes, die dabei entstehen, sprechen eine ebenso deutliche Sprache wie die cleveren, aber immer noch vergleichsweise leicht zugänglichen Arrangements, auf denen das Dutzendwerk fußt. So sehr die Spannung an anzusteigen vermag, selbst in diesbezüglichen Highlights wie 'Hollow Thorax Of The Gilded Eye' oder 'Trepanation & Bliss' sind kleine Hooklines verborgen, die man aber zügig aufgespürt und aufgesogen hat. Und trotzdem ist "Avalanche Of Worms" in erster Linie ein Gesamtkunstwerk, das vorrangig als Ganzes funktioniert und nicht den Fokus auf einzelne Songs und Passagen legt. Und als solches ist der erste Soloausflug der beiden DAATH-Experten ein Genusswerk und womöglich der Anfang einer neuen, moderner ausgerichteten Prog-Supergroup, deren rein instrumentales Stelldichein kaum eindrucksvoller hätte ausfallen können!
Anspieltipps: Trellis Of Thorns, Trepanation & Bliss, Hollow Thorax Of The Gilded Eye, Chrysalis Wound
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes