LIVID HALCYON - Winterlove
Mehr über Livid Halcyon
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Hellfest Records / Universall
- Release:
- 27.11.2009
- On My Own
- Calling Out For Me
- Break Away
- Sleeping Beauty
- Too Late
- My Promise
- Another Day
- Stay
- System Overload
- Why
- Winterlove
<p style="margin-bottom: 0cm;">Aus der Anlage, aus dem Sinn.</p>
LIVID HALCYON haben bereits zwei Alben und eine EP unter die Liebhaber engelsgleicher Frauenstimmen und melancholischer Dauerbeschallung gebracht, ohne dass ich je von dem Aalener Quartett Notiz genommen habe. Mit dem schlicht "Winterlove" betitelten, neuen Output soll mir aber nun das ziemlich poppige Gothic-Rock-Schaffen des Vierers nicht länger verborgen bleiben.
Fronterin Melanie Graule thront von der ersten bis zur letzten Minute über das an BLOODFLOWERZ, XANDRIA, DELAIN sowie stimmlich an THEATRE OF TRAGEDY erinnernde Liedgut, das sich knapp eine Dreiviertelstunde, abgesehen von vereinzelten balladesken Ausflügen, beharrlich im Midtempo-Bereich aufhält. Wie es Songtitel à la 'Calling Out For Me', 'Too Late' oder 'My Promise' bereits erahnen lassen: Hier regiert der ganz große Kitsch, theatralisch besingt man allerlei Herzschmerz - Authentizität und Tiefgang bleiben indes auf der Strecke. Da helfen weder eine DORO-Hommage zu Beginn des Songs 'Stay', noch ein dreist bei Gwen Stefanis 'What You Waiting For' geklauter Strophengesang ('Too Late').
Dabei handelt es sich bei LIVID HALCYON keineswegs um schlechte Musiker: Die eine eher untergeordnete Rolle spielende Instrumentalfraktion serviert eine solide, tight gezockte Basis für das charakterlose, unspektakulär daher säuselnde Frontorgan. Dieses Potenzial nutzen die zwei Jungs und die zwei Mädels jedoch nicht aus: Zu gesichtslos, kalkuliert und uniform tönen die stets nach gleichem Muster gestrickten Songs aus den Boxen und man wird das Gefühl nicht los, dieselbe Melodie bereits zwei Songs zuvor gehört zu haben. Darüber hinaus verharren LIVID HALCYON in zu eng gesteckten Grenzen und ruhen sich zu sehr im Schatten ihrer musikalischen Vorbilder aus, ohne ein Risiko eingehen zu wollen.
Fazit: Aus der Anlage, aus dem Sinn.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Alice Srugies