LORDREN - In The Cellar
Mehr über Lordren
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Quam Libet Records
- Orchestral Intro
- In The Cellar
- Restless Soul
- Madness
- Orchestral Naration
- I Will Alawys Be Your Friend
Trotz einer über acht Jahre andauernden Bandgeschichte und den durch die famose EP "Lord Of The Damned" aus dem Jahr 2004 nachgewiesenen Ambitionen, um in höherklassige europäische Heavy-Metal-Ligen aufzusteigen, hielt sich der zählbare Erfolg des schweizerischen Quintetts LORDREN (bislang) stark in Grenzen. Schuld daran hatte heuer weder irgendeine fehlgesteuerte Labelarbeit noch ein kreatives Vakuum, sondern einfach der Umstand, dass man für den abgewanderten Sänger Harry Stüssi jahrelang keinen adäquaten Ersatz fand. Mit dem Aufspüren der Gesangstalente des zudem als Gitarrist tätigen Roland Klüser sollten jetzt alle Sorgen der Vergangenheit angehören und der "In The Cellar" betitelte Neustart kann zusammen mit dem eidgenössischen Label Quam Libet beginnen. Nichts wie raus aus dem "Keller"!
Mit der landesüblichen Gemütlichkeit eines Zollbeamten will die Thurgauer Truppe nichts überstürzen und testet mit dieser "sechs minus zwei" songstarken EP erst einmal ganz behutsam den Markt und das europäische Headbangervolk und legt einem dabei unverfroren die Worte "mehr davon" in den Mund, ohne dass man sich gegen solch einen Ausspruch wehren kann. Denn diese Mannen um das Brüderpaar Thomas und Martin Aschlimann (Keyboards bzw. Bass) wissen, wie er gespielt werden muss, der Power Metal des 21. Jahrhunderts!
Eingeleitet von einem orchestrierten 'Intro' fackelt man in der Folgezeit nicht lange und knallt einem eine satte Vereinigung der Genrestärken aus Deutschland, den USA und insbesondere Schweden und Finnland vor den Latz, dass man meinen könnte, man hört hier den ersten Power Metal seit Jahren. Wer hat jetzt noch Fragen? Das Treiben der vier, jeweils zwischen viereinhalb und fünf Minuten langen Lieder 'In The Cellar', 'Restless Soul', 'Madness' und 'I Will Alawys Be Your Friend' dürfte selbsterklärend sein.
So präsentieren sich LORDREN - gewiss mit der größtmöglichsten Selbstständigkeit, die der klassische Power Metal nun mal erlaubt - mal Fahrt aufnehmend und dabei leichte Speed-Metal-Ansätze zeigend ('In The Cellar'), mal das Tempo verschleppend ('Restless Soul'), mal auf theatralische Stimmung setzend ('Madness') oder mal sehr nahe gehende, ruhigere, um nicht zu sagen balladeske, Töne anschlagend ('I Will Alawys Be Your Friend') und auf jeden Fall zu keiner Sekunde beliebig und berechenbar. Hauptsache die Spannung wird durchweg auf einem hohen Level gehalten. Den berühmten Rest erledigt mit Roland Klüser ein Frontmann, dem man eigentlich nur ein Ständchen für die Entscheidung, selbst das Mikro in die Hand zu nehmen, singen kann. Sein angenehmes, ausdrucksstarkes, eher im mittleren Tonbereich angesiedeltes und in keinster Weise selbstdarstellerisch wirkendes Organ könnte nicht besser zum Sound von LORDREN passen.
Interessant ist übrigens zu beobachten, dass das Gespann verstärkt auf schöne und aufreizende Keyboardpassagen und Orchestrierungen setzt, die allerdings eine ähnlich hohe Priorität wie die auf melodiös getrimmten Gitarrenriffs besitzen und so nicht ausschließlich als Begleitinstrumente den Hintergrund ausmalen.
Fazit: Ein bisschen mehr Druck hätte die in Eigenregie getätigte Produktion sicherlich noch vertragen können. Aber es reicht ja, wenn dies bei den Albumaufnahmen berücksichtigt wird. Mit LORDREN steht uns nämlich in naher Zukunft tatsächlich die Schweizer Power-Metal-Revolution bevor, "In The Cellar" legt schon mal den Grundstein.
Anspieltipps: In The Cellar, Restless Soul, Madness, I Will Alawys Be Your Friend
- Redakteur:
- Christian Falk