LOZ TINITOZ - Herzsucht
Mehr über Loz Tinitoz
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- ES&L Entertainment / CMS
- Release:
- 25.03.2011
- Mutterglück
- Wie Heroin
- Vorbei
- Irgendwas fehlt
- Liebe ist eine Droge
- Antiheld
- Okay
- Mach nicht die Augen zu
- Du sollst in Flammen untergehen
- Der Weg zum Glück
Dreckiger Deutschrock-Stoff, bei dem die Attitüde alleine aber nicht ausreicht!
In den fünf Jahren ihrer bisherigen Existenz haben sich die Musiker von LOZ TINITOZ bereits einige Fleißkärtchen verdient; immerhin blickt die Band schon auf zwei Demos und eine Full-Length zurück, wobei Letztgenannte den Herren in der Underground-Szene bereits einen respektablen Ruf einspielte. "Herzsucht" soll an diesen kleinen Erfolg nun anknüpfen, entpuppt sich aber mit wachsender Spieldauer als eher bescheidener Versuch, der gerade aufstrebenden Deutschrock-Szene einen Stempel aufzudrücken. Die Musiker begehen zwar nicht den Fehler, lediglich mit simpelsten Mitteln auf einen vorgegebenen Zug aufzuspringen. Doch in der Summe ist das, was LOZ TINITOZ auf "Herzsucht" anbieten, schlichtweg zu wenig, um auf unkonventionellem Wege die eingeschworene Hörerschaft von offenkundigen Vergleichstruppen wie FREI.WILD oder ROTZ & WASSER für sich zu überzeugen.
Was auf "Herzsucht" allerdings zunächst einmal gefällt, sind die rauen, punkigen Noten, die die Band von der ersten bis zur letzten Sekunde einbringt. Schematische Selbstläufer mit Stadion-Potenzial sind definitiv nicht das Ding dieses Vierers, Hymnen oder Singalongs zumeist ebenso wenig. Stattdessen geht es der Truppe vorrangig um die Aussage der Texte und Songs, deren kritischer Background nicht bloß zu erahnen ist, der aber mittels der zehn Tracks leider auch nur selten überzeugend verkauft wird. Den Kompositionen fehlt es nicht nur an einer klaren Struktur, sondern vor allem auch an Elementen, die auf Anhieb griffig sind. Zwar gibt es hier und dort einige einprägsame Stellen, doch insgesamt verfällt die Band viel zu stark darin, die rohen Facetten der Songs nach außen zu kehren, den Song selber aber nicht so wirklich reifen zu lassen. 'Liebe ist eine Droge' oder 'Mach nicht die Augen zu' sind in diesem Fall noch passable bis gute Ansätze; aber hiervon hört man auf "Herzsucht" schlussendlich viel zu wenig, so dass das Interesse am zweiten regulären Output der vier Niedersachsen nur mit großer Mühe aufrecht erhalten werden kann. Schade eigentlich, denn in der mittlerweile zur Mainstream-Geschichte aufgekochten Deutschrock/-punk-Suppe hätten LOZ TINITOZ mit etwas fokussierterem Songwriting sicher etwas Würze einbringen können!
Anspieltipps: Mutterglück, Liebe ist eine Droge
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes