LUCIFER - Lucifer I
Mehr über Lucifer
- Genre:
- Female Fronted Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rise Above Records / Soulfood
- Release:
- 29.05.2015
- ABRACADABRA
- Purple Pyramid
- Izrael
- Sabbath
- White Mountain
- Morning Star
- Total Eclipse
- A Grave For Each One Of Us
Der Teufel macht eine klare Ansage!
Es gibt für mich kaum ein Genre, das soviel an Wert und Charme gewonnen hat, seitdem das weibliche Geschlecht das Zepter in die Hand genommen hat, wie Doom Metal. Deswegen spielten auf dem letzten "Hammer Of Doom"-Festival gleich sieben Bands mit Frontdame, und die Leute mochten das sehr. Langsame, schwere Riffs und okkulte Atmosphäre wirken einfach besser, wenn sie von einer Hexenmeisterin zusammenbraut werden, finde ich.
Wie bei jedem Boom schossen und schießen auch hier viele Bands aus dem Boden und LUCIFER ist nun eine weitere Band, die das Feld quasi von hinten aufrollen will. Das erste Lebenszeichen der teuflischen Versammlung um die Berlinerin Johanna Sadonis und Garry Jennings (ex-CATHEDRAL, DEATH PENALTY), die 7" "Anubis" habe ich euch vor ein paar Monaten schon zu Herzen gelegt. Und auch das Volllängen-Debüt "Lucifer I" darf man sich kaufen, so denn man auf diese Art des altertümlichen Doom-Rock steht.
LUCIFER zählt hier zu der straighteren Sorte, es gibt keine progressiven oder folkig-okkulten Psych-Passagen wie bei JESS AND THE ANCIENT ONES oder BLOOD CEREMONY. Nein, bei den meisten Songs macht LUCIFER schnell eine klare Ansage. Einfache, schwer wummsende Riffs, gegen die eine mystische, verhallte Stimme arbeitet. Faust nach oben, Kreuz nach unten, und hoffen, dass der Teufel dich in sein Reich aufnimmt. Irgendwo zwischen CASTLE und MOUNT SALEM findet LUCIFER seine Nische und ich Anbeter beider Bands stelle Sadonis' Teufel da sehr gern dazwischen, ohne Innovation, Progressivität, Intellektualität und sonstigen Firlefanz zu fordern. Dafür gibt es andere Bands.
Da es auf "Lucifer I" keinen Ausfall gibt und sich straighte Rocker (die ersten drei Lieder incl. der Single 'Izreal'), schlürfende Proto-Doomer ('Sabbath' incl. Kirchenglocken; ’Total Eclipse’) und mystisch-morbide-balladskes (‘Morning Star’, A Grave For Each One Of Us’) die Waage halten, bleibt die knappe Dreiviertel-Stunde stets kurzweilig. Und beim Hammer Of Doom würde ich auch hier gerne in der ersten Reihe stehen wollen. Ob dieser Teufel eingeladen wird? Geil wär’s schon!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Thomas Becker