LUMSK - Asmund Fraegdegjevar
Mehr über Lumsk
- Genre:
- Folk Metal
- Label:
- Tabu Recordings
- Release:
- 24.11.2003
- Det Var Irlands Kongi Bold
- Ormin Lange
- Skip Under Lide
- I Trollehender
- Har Som Spunnid Gull
- Slepp Meg
- Skomegyvri
- Olafs Belti
- I Lytinne Tva
- Langt Nord I Trollebotn
- Fagran Fljotan Folen
- Kampen Mot Bergetrolli
- Der E Ingi Dag`e
Von einer Band, der mit dem Titel "hoffnungsvollste skandinavische Folk-Metal-Band" hochgegriffene Vorschusslorbeeren zuteil werden, habe ich einiges erwartet. In ihrer Heimat Norwegen werden die Folk-Metaller von LUMSK anscheinend wirklich schon als das nächste große Ding gehandelt, was ich nach einigen Durchläufen von "Asmund Fraegdegjevar" nur bedingt bestätigen kann.
Dabei erscheinen die äußeren Bedingungen vielversprechend: Sieben Bandmitglieder, diverse altertümliche Instrumente (plus Geigen, Flöten, etc.) eine illustre Schar Gastmusiker - ja, eigentlich müsste uns hier Großes erwarten. Leider ist dies aber nur streckenweise der Fall, denn gut die Hälfte der hier dargebotenen Kompositionen ist wirklich überzeugend.
Das Problem von LUMSK ist nämlich, dass man bei der Vielfalt an instrumentalen Möglichkeiten schlicht und einfach vergessen hat, den einzelnen Stücken die nötigen Spannungsmomente hinzuzufügen. Ein Großteil der enthaltenen Songs plätschert emotionslos am Hörer vorbei, ohne wirklichen Eindruck zu hinterlassen.
Dabei fängt das Ganze gar nicht mal so schlecht an. Beim Opener `Det Var Irlands Kongi Blod´ gibt es einige vielversprechende keltische Melodien, die Hunger auf mehr machen. Auch die tolle Leadstimme der Sängerin kann über die gesamte Distanz überzeugen und erinnert ein wenig an Anneke von Giesbergen (THE GATHERING), die in einer ähnlichen Tonlage agiert, jedoch nicht diesen epischen Touch in ihrer Stimme hat.
Die männlichen Gegenparts hingegen erreichen selten das hohe Level der Frontdame. Sei es nun in den Chören oder in einzelnen Lead-Stimmen - irgendwie lassen die Herren der Schöpfung Kraft und Ausdrucksstärke vermissen und dies ist wohl das größte Manko auf "Asmund Fraegdegjevar". Es fehlt trotz einiger wirklich guter Ansätze an zündenden, mitreißenden Ideen.
Man wartet immerzu auf den Aha-Effekt, darauf, dass nach einem Break endlich der erwartete Höhepunkt kommt, doch es passiert meistens nichts.
Gut, einige tolle Momente finden sich schon auf dieser Platte, nur wird die hohe Erwartungshaltung insgesamt doch sehr enttäuscht. Vor allem der depressive Unterton, der auf diesem Album stetig präsent ist, stellt sich rückblickend als störend heraus, da er es schließlich ist, der jede aufkommende Spannung im Keim erstickt.
Auch die Hoffnung, die Platte würde mit der Zeit wachsen, habe ich mittlerweile (ich habe die Platte mehr als zehn Mal gehört) zerschlagen, denn obwohl sich nach einiger Zeit noch einige feine Details offenbaren, ändert dies nichts daran, dass "Asmund Fraegdegjevar" gerade mal so über den Durchschnitt hinauskommt. Alles in allem ist das natürlich viel zu wenig für eine Band, die den Anspruch mit sich führt, eine der größten Hoffnungen eines in letzter Zeit stark anwachsenden Genres zu sein.
Reinhören kann bekanntlich nicht schaden, aber wenn ich mir noch mal ins Gedächtnis rufe, welche großartigen Veröffentlichungen die Folk-Szene in den letzten Monaten hervorgebracht hat, dann muss sich das Full-Length-Debüt von LUMSK ein ganzes Stück weiter hinten in die Liste der Empfehlungen einreihen.
Anpspieltipps: Skip Under Lide, Olafs Belti, Fagran Fljotan Folen
- Redakteur:
- Björn Backes