MACABRE - Dahmer (Re-Release)
Mehr über Macabre
- Genre:
- Death Metal / Grinde / Gore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 02.12.2013
- Dog Guts
- Hitchhiker
- In The Army Now
- Grandmother's House
- Blood Bank
- Exposure
- Ambassador Hotel
- How 'Bout Some Coffee
- Bath House
- Jeffrey Dahmer And The Chocolate Factory
- Apartment 213
- Drill Bit Lobotomy
- Jeffrey Dahmer Blues
- McDahmers
- Into The Toilet With You
- Coming To Chicago
- Scrub A Dub Dub
- Konerak
- Media Circus
- Temple Of Bones
- Trial
- Do The Dahmer
- Baptized
- Christopher Scarver
- Dahmer's Dead
- The Brain
Neuauflage des kranken Serienmörder-Schinkens
Man muss kein Musikgourmet sein, um zu wissen, dass die Jungs von MACABRE mächtig einen an der Möhre haben. Vielleicht ist diese durchgeknallte Komponente aber gerade auch der Stoff, aus dem die gelegentlichen Geniestreiche stammen, die das amerikanische Extrem-Metal-Outfit von Zeit zu Zeit herausgegeben hat, gestrickt sind. Der bekannteste und wohl auch zweifelsohne beste Release ist das anno 2000 veröffentlichte "Dahmer", welches sich selbstredend mit den etwas ekelhafteren Ideen und Taten des Serienkillers Jeffrey Dahmer auseinandersetzt. Die Band hat in 26 mehr oder minder geschmackvollen Kurzgeschichten zusammengetragen, wie sie selbst die Dinge sieht und mit welchen Phantasien sie gespielt hat, während sie an der Umsetzung ihres musikalischen Splatter-Abenteuers arbeitete.
Allerdings iat "Dahmer" alles andere als ein typischer Mix aus Death Metal und Grindcore geworden. MACABRE spielt mit allerhand genrefremden Elementen, wildert irgendwo im gemeinsamen Schnittfeld aus Rock & Roll und Zirkus, fügt sich manchem Klamauk und hat auch für punkige Inhalte allerhand Raum. Gelegentlich fühlt man sich, als würden EXHUMED, die SUICIDAL TENDENCIES, eine finnische Humppa-Kapelle und ein paar etablierte Hardcore-Acts gemeinsame Sache machen, dann wieder bietet sich die pure Grindcore-Dominanz, die keinen Zweifel an der eigentlichen Herkunft der Musiker lässt. Vor allem öffnen sich aber diverse polarisiende Kanäle, deren Frequenz nicht jeder mit Genuss wird empfangen können.
"Dahmer" ist bewusst anders, bewusst auch provokativ, musikalisch grenzwertig, da völlig stilfrei und dennoch spannend, weil sich die Amis über so ziemlich alles hinwegsetzen, was klassisches Songwriting bzw. musikalische Homogenität vorgeben. Insofern bleibt die Platte bzw. der nun via Hells Headbangers nachgereichte LP-Re-Release definitiv Geschmackssache, ist für ein eingeschworenes Publikum jedoch nach wie vor das kreative Grindcore-Halleluja. "Dahmer" ist eine Erlebnisreise wert - und mit der Neuauflage, die nun auch den Vinyl-Markt berücksichtigt, tun sich Freunde des extremen Geschmacks sicherlich einen Gefallen.
Anspieltipps: Exposure, Temple Of Bones, Jeffrey Dahmer Blues, Christopher Scarver
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes