MäRVEL - Graces Came With Malice
Mehr über Märvel
- Genre:
- High Energy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- The Sign Records
- Release:
- 22.04.2022
- Slasher With A Broken Heart
- The Disaster
- Sound Of Life Slipping Away
- Great Man
- Graces Came With Malice
- One Common Enemy
- Sorry State Of Affairs
- Lizard's Tongue
- Hot Nite In Dallas
- Queen For A Day
Album Nr. 9 der schwedischen High-Energy-Rocker.
Im Jahr des zwanzigsten Bandjubiläums veröffentlicht das schwedische Powertrio MÄRVEL bereits sein neuntes Sudioalbum. Stilistisch bietet "Graces Came With Malice" grundehrlichen, geradlinigen (Hard) Rock bzw. High Energy Rock'n'Roll, wobei dieser durch eine Dosis Glam Rock angereichert ist. Man hört, dass der aus John Steen (The King; Gitarre und Gesang), Ulrik Bostedt (The Burgher; Bass) und Tony Samuelson (The Vicar; Schlagzeug) bestehende Dreier aus Linköping hevorragend eingespielt ist. Schon bei den ersten Songs wird klar, wie tight die Band musiziert. Auch die Gesangsarrangements mit auffällig gutem Hintergrundgesang sind sehr stimmig. Man höre nur 'The Disaster'. Hier macht sich der Glam-Einfluss bemerkbar. Gemixt wurde das Album von Robert Pehrsson im Sudio Humbucker - auch ein Garant für ein Qualitätserzeugnis in puncto Sound. MÄRVEL ist eine für das Label The Sign Records typische Band, bei der die skandinavische Herkunft schon nach den ersten Takten durchscheint. BACKYARD BABIES, THE HELLACOPTERS, GLUECIFER und TURBONEGRO lassen grüßen, wobei MÄRVEL aber etwas melodischer zu Werke geht. Der möglicherweise deutlichste Einfluss kommt wohl von KISS der 70er-Phase (Songwriting, Gesang).
Das Artwork, das die drei wie immer maskierten Bandmitglieder (hatten wir das nicht schon bei THE PHANTOM SURFERS?) als verrückte Wissenschaftler in einem Laboratorium zeigt, weckt vielleicht andere Assoziationen als High Energy Rock'n'Roll schwedischer Provenienz. Da ein Buch von H.P. Lovecraft im Vordergrund zu sehen ist, spielt man wohl auf die Erzählung "Herbert West-Reanimator" an. Wer wird hier wiederbelebt? Ist es vielleicht ein gewisser Mr. Rock'n'Roll? MÄRVEL verleiht den Songs jedenfalls ein gerüttelt Maß an positiver Energie. Das Drumming trägt hierzu entscheidend bei. Das Riffing kann sich ebenfalls hören lassen (bestes Beispiel: 'Sorry State Of Affairs'). Eigentlich hat MÄRVEL mit dem neuen Album alles richtig gemacht, allerdings fehlt ein wenig, um die Scheibe zu einem echten Kracher zu machen, und so haben die Labelkollegen von NIGHT oder SVARTANATT meiner Meinung nach weiterhin die Nase vorn. Wer die beiden Bands und die oben genannten Kapellen mag, kann auch mit "Graces Came With Malice" nicht viel falsch machen. Das Album braucht allerdings drei oder vier Durchgänge, um sich zu entfalten.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens