MALEFICIO - Go To Hell
Mehr über Maleficio
- Genre:
- Blackened Death/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Painkiller/Apollon
- Release:
- 13.10.2009
- You Are Dead
- Go To Hell
- Enwined In Mysteries
- I'll Piss On Your Corpse
- Harbringer Of Death
- Fortess By The Crystal Line
- In The Name Of The Holy
- Burn
- Searching For Death
- Malediction Lecture
Keine Originalitäts-Medaille, dafür straightes Hörvergnügen mit einigen Highlights!
Manche Bands lernen von der Tierwelt: So wie Insekten mit Warnfärbung unerwünschte Fresser abschrecken, signalisieren MALEFICIO (warum kommt da Jack Nicholson in den Sinn?) durch die äußere Verpackung von ''Go To Hell'' an allzu anspruchsvolle Hörer: Finger weg! Das fast schon lächerliche Cover und die plumpen Songtitel ('I'll Piss On Your Corpse', also bitte!) versprechen alles, nur kein innovatives Meisterwerk. Dabei liefern die Schweden auf ihrem Zweitling den Beweis, dass man nicht allein nach Äußerlichkeiten werten sollte. Manchmal ist es doch gar nicht so schlecht, möglichst negativ an ein Album heranzugehen, wenn positive Überraschungen den Pessimisten eines Besseren belehren.
In diese einfallslose Aufmachung sind nämlich zehn ordentliche Songs gehüllt - zwar kein Gourmetfutter, aber doch eine anständige Mahlzeit für den geneigten Metaller. Die flotte Mischung aus Death, Thrash, Groove und Black Metal wird recht souverän vorgetragen - dass diese Düsterkapelle seit 1990 tätig ist, hört man an dem handwerklichen Niveau. Es gibt zwar durchschnittliche Momente, aber keine größeren Patzer, und beim Routine-Check entpuppen sich Riffs, Drumming und Songwriting als durchaus brauchbar. Nur das Growling von Dan Soxx lässt in Sachen Profil und Wiederkennugswert zu wünschen übrig, klingt (besonders beim Refrain des Titeltracks) stumpf und witzlos - aber den Fehler begehen viele Bands, die meinen, keuchendes Grunzen würde den Death Metal ausmachen.
Abgesehen von einigen uninspirierten Tracks wie dem Titelsong bemühen sich die fünf Musiker durchaus um Abwechslung - mit Erfolg, wie mitreißende Songs der Marke 'Enwined In Mysteries' beweisen. Prügelparts stehen gleichberechtigt neben melodischen Leadgitarren (besonders schön zu hören in 'Burn') und entspannteren Passagen; es gibt auch Überraschungen zu entdecken wie die cleanen, aber dennoch fiesen Vocals im hymnischen 'In The Name Of The Holy' - solche Leckerlis bleiben im Ohr hängen und machen kleine Hänger wett. Das ominöse 'I'll Piss On Your Corpse' sowie 'Harbringer Of Death' zeigen sogar eine AMON-AMARTH-Note. Letzterer überrascht durch einen coolen Sprachsampler und ein noch cooleres Gitarrensolo.
Angesichts der unzähligen Parallelen zu anderen Bands wird man MALEFICIO wohl kaum wegen ihres unverwechselbaren Stils auflegen, aber einige Songs verdienen ein mehrfaches Abspielen. MALEFICIO machen gute Laune, auch wenn sie unkreativ versuchen, böse zu sein!
Anspieltipps: Enwined In Mysteries, Harbringer Of Death, In The Name Of The Holy
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein
