MALOKARPATAN - Nordkarpatenland
Mehr über Malokarpatan
- Genre:
- Pagan Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Invictus Productions / The Ajna Offensive
- Release:
- 31.10.2017
- Nordkarpatenland
- V okresném rybníku hastrman už po stáročá vyčína
- Ked starého Bartolína ze šenku na táčkach zvážali
- Ked svetlonosi započnú v močariskách nazeleno svícit
- Nedlho po púlnoci opacha sa doplazila z dzíry
- V hustej hore na stračích nohách striga chalupu svoju ukrýva
- Ked gazdovi upeleší sa v chyži nezdoba zmok
- V rujnovej samote pocichu dumá lovecký zámek zvlčilého grófa
- Na horárni ve folvarku šafári rohatý jáger
- Ve starém mlyne čerti po nocách mariáš hrávajú
Ein großes Durcheinander folgt auf ein richtig starkes Album!
Es war zu erwarten, dass MALOKARPATAN zum Release eines neuen Albums auf einem relativ schmalen Grat wandeln würde, schließlich ist der Überraschungseffekt des letzten Albums inzwischen verpufft und die Band im osteuropäischen Black Metal schnell zu einer festen Underground-Größe herangewachsen. Und daher ist es irgendwie auch begrüßemnswert, dass die Slowaken nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen, sondern sich durchaus offensiv mit der klanglichen Weiterentwicklung beschäftigen.
Leider geht der Schuss auf "Nordkarpatenland" aber zeitweise nach hinten los; die Platte hat kein klares Konzept, sie ist von einer unverständlich häufig wiederkehrenden Hektik durchsetzt, und auch die Querverweise auf MERCYFUL FATE, BATHORY und VENOM sind heuer nur noch selten vorzufinden, was insofern sehr schade ist, als dass die Band diese Einflüsse auf "Stridzie Dni" noch extrem gewinnbringend verwerten konnte.
"Nordkarpatenland" ist da schon von einer ganz anderen Qualität und leider klar unterlegen, auch wenn sich die Slowaken im Zielsprint noch einmal deutlich erholen und zumindest in den letzten drei Stücken mit kontrollierten Strukturen, feinen Old-School-Grooves und einigen geschickt eingewobenen Pagan-Elementen punkten können. Doch der Gesamteindruck wurde vorab schon versaut, weil MARLOKARPATAN offenkundig nicht in der Lage war, sich bei der Zusammensetzung der Fragmente für eine klare Richtung zu entscheiden. Zweifelhaft heroische Elemente werden mit dreckigem Thrash-Riffing kombiniert, während krude Crossover-Elemente, wie man sie von ROOT und MASTER'S HAMMER kennt verzweifelt nach einer nachvollziehbaren Struktur suchen.
Die Band hat in vielen Paassagen schlichtweg nicht umsichtig gearbeitet, sich selbst immer wieder überfordert und es nicht gepackt, die verschiedenen Elemente in einem sinnigen Gesamtarrangement unter einen Hut zu bekommen. Am Ende bleibt daher eine Menge Stückwerk nebst diversen immer noch anständigen Kompositionen. Doch der Vorgänger kann nicht mal im Entferntesten angekratzt werden. Auch wenn "Nordkarpatenland" sich mit ein bisschen Verzögerung noch einigermaßen macht, so ist die Titelszenerie kein Ort, an dem man lange verweilen mag. Bedauernswert, alllemal!
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes