MANOWAR - Fighting The World
Mehr über Manowar
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Atco / Atlantic
- Fighting The World
- Blow Your Speakers
- Carry On
- Violence And Bloodsheed
- Defender
- Drums Of Doom
- Holy War
- Master Of Revenge
- Black, Wind, Fire And Steel
Im Jahre 1987 veröffentlichten MANOWAR mit „Fighting The World“ einen weiteren Meilenstein des True Metal.
Zwar werden auf diesem Album nicht unbedingt Geschwindigkeitsrekorde gebrochen, trotzdem - oder gerade deshalb - gehört das Album zu den „musts“ in jeder Metal-Sammlung, da es einfach ultimativen Partymetal enthält.
Mit „Fighting The World“, „Blow Your Speakers“ und der inzwischen legendären Viertelballade „Carry On“ eröffnen drei absolute Mitgröhlnummern das Album. Die Texte sind Manowar-typisch flach, was sie zwar peinlich zu Lesen macht, allerdings dazu führt, dass sie sich umso besser zum betrunkenen Mitgröhlen eignen. Im einzelnen ist „Fighting The World“ ein typischer MANOWAR-Song, der den Kampf gegen falschen Metal zum Thema hat, „Blow Your Speakers“ fordert Radio und TV auf, Metal zu spielen (und uns, unsere Boxen zu sprengen), „Carry On“ zu guter Letzt predigt den Zusammenhalt der Szene im Kampf für den wahren Metal. Wie gesagt, schwer ernst zu nehmen, aber umso schöner zum Gröhlen.
„Violence And Bloodshed“ eröffnet mit einem überlangen Strassenkrawall-Polizeieinsatz-Intro, das schließlich von Bass und Schlagzeug niedergeknüppelt wird. Der Song selber ist eine etwas unstrukturierte Nummer mit vielen Soli, einem Text der - nun ja - Gewalt auf der Strasse und Sterben für sein Land besingt, bei der letzten Stophe bin ich mir gar unsicher, ob ich den Text nicht so lesen soll, dass MANOWAR den Vietnamesen nochmal eins vor den Koffer geben wollen, in meinen Augen der Schwachpunkt des Albums.
„Defender“ kann man am ehesten als ein Hörspiel mit Hintergrundmusik beschreiben, die Stimme das Vaters (Hörspiellegende Orson Welles) liest einen Brief an seinen Sohn vor, der in einer Fantasy-Welt die Rolle des Vaters als Beschützer der Schwachen und Hilflosen erben soll. Darauf antwortet Eric Adams (der Sohn) zunächst in normalem MANOWAR-Kreischgesang, bis am Ende der letzten Strophe schließlich der musikalisch wirklich interessante Part kommt, in dem Adams Zauberer um ihre Unterstützung bittet, im Hintergrund abgestoppte Gitarren. Schwer zu beschreiben, klingt jedenfalls genial. Zu guter Letzt der Text des Vaters von Vater und Sohn im Duett gesungen, wiederholt ad infinitum.
Mit „Drums Of Doom“ folgt, dem Titel entsprechend, ein Schlagzeugsolo mit Soundeffekten, die wohl am ehesten nach Vulkanausbruch klingen. Ob man sowas als Albumtrack braucht, ist eine berechtigte Frage, allerdings gehören Schlagzeug- und Basssoli bei MANOWAR zwingend dazu, von daher braucht man es.
Das Solo geht direkt über in „Holy War“, einem in der Strophe sehr basslastigen Track, der wiederum den Kampf für den wahren Metal thematisiert, zum Thema passend mit einem Refrain, den man nach dem ersten Hören mitgröhlen kann und es auch tut. Dieser Song legt auch in Sachen Speed ein wenig den Vorwärtsgang ein, was der Abwechslung zugute kommt. Wiederum nahtloser Übergang zu „Master Of Revenge“, im großen und ganzen eine langsame Bridge mit vier Zeilen Text, die in „Black Wind, Fire And Steel“ übergeht, dem schnellsten Song des Albums, vom Text her zwar nicht intelligenter als der Rest, dafür aber mit einer enormen Menge an Power, man kann beim hören dieses Songs nur schwer still sitzen, sondern wird sofort in seinen Bann gezogen, muss mitgehen, versuchen, zumindest den Refrain mitzugröhlen, beim vorgelegten Tempo nicht ganz einfach. Absolut legendär auch die Wiederholung der dritten Strophe nach dem Gitarrensolo, in allerschönstem, sauhohen Kreischgesang, davon können sich viele „härtere“ Bands, die durchgehend auf Gekreische setzen, noch was abschneiden, vor allem da Eric Adams diesen enormen Stimmumfang auch live immer wieder unter Beweis stellt.
Mit einem schier unendlichen Schlusschrei auf „Steel“, einem brutalen Krachorgasmus und schließlich fernem Donnerhallen endet ein Album, das sogar an seinen schwächsten Stellen noch herausragend ist.
Die Produktion des Albums ist fett, die Drums knallen, die Gitarre singt, der Gesang ist über die gesamte Bandbreite klar zu vernehmen, einzig Joey deMaio's Bass ist teilweise ein wenig arg in den Vordergrund gemischt. Vergleiche mit der Basslastigkeit vieler MAIDEN-Werke kommen aber zum Glück noch nicht auf. Ob und in wie weit der Klang beim digitalen Remastern verschlimmbessert wurde, kann ich nicht sagen, da sich bei mir das originale Vinyl dreht.
Anspieltipps: Ausnahmslos jede Sekunde des Albums
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck