MELY - Portrait Of A Porcelain Doll
Mehr über Mely
- Genre:
- Melancholic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Silverwolf/SPV
- Release:
- 20.03.2009
- Of Doubts And Fears
- Grown For Doom
- Bricks Against Porcelain Dolls
- Don't Wake The Sleeping Dog
- Hell Low
- It Is Cold Without Shoes
- Maybe Yesterday
- Sweet Six Feet
- My Addiction
Pure Melancholie aus Österreich.
MELY ist die Kurzform für 'Melancholy' und so macht der Bandname in einem einzigen Wort deutlich, was den Hörer auf dem hübsch betitelten Album "Portrait Of A Porcelain Doll" erwartet. Trauriger, düsterer Rock. Voll von melancholischen Melodien und schmerzerfüllten Texten.
Ein schwieriges Terrain, wie ich finde. Die Melancholie darf nicht zum Kitsch verkommen, die Texte dürfen nicht zu banal sein und der Sänger muss klagend klingen, ohne zu jammern. Und ich hatte ganz ehrlich Zweifel, dass es die Österreicher von MELY schaffen, all diese Kriterien zu erfüllen. Doch ich werde zu weiten Teilen eines besseren belehrt.
Denn zumeist ist "Portrait Of A Porcelain Doll" ein schaurig-schönes, tief trauriges Album geworden, das mich musikalisch immer wieder an SECRET DISCOVERY und ihr bestes Werk "A Question Of Time" erinnert. Gerade die latent eingängigen 'Of Doubts And Fears' und 'Hell Low' hätten just auf dem Referenzwerk stehen können. Dieses schlummernde Ohrwurmpotenzial ist überhaupt die große Stärke des Albums. Ist der erste Durchlauf noch recht unaufdringlich, so entfalten sich mit jedem Spin immer mehr Melodien im Großhirn und sorgen so dafür, dass man den Silberling auch gerne mal im Schacht lässt und am Ende erneut die "Play"-Taste drückt.
Genau dies ist sicher das größte Kompliment, das ich der Band machen kann. Das Porträt der Porzellanpuppe ist auf dem ersten Blick ein verworrenes, aber interessantes Bild. Doch setzt man sich damit auseinander, dringt man in den Kern vor und beurteilt die Puppe nicht mehr nur nach seinem Ersteindruck.
Wer also mal wieder in einem rockigen Bad tiefer Melancholie eintauchen will und keine Lust hat, immer den selben 13 Jahre alten Klassiker aus dem Schrank zu holen, hat mit dem neuen Werk von MELY eine erstklassige Alternative gefunden. Well done!
Anspieltipps: Of Doubts And Fears, Hell Low, Sweet Six Feet
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk