MERIDIAN (DK) - Metallurgy
Mehr über Meridian (DK)
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Mighty Music
- Release:
- 09.12.2013
- Introminator
- Between Love And Hate
- Narrowmind
- Human Price
- Frozen In Time
- The Machine
- Red Horizon
- Seeking Immortal Life
- Only The Strong
- My Enemy
Metalcore - Core = Metal?
Die Frage, wie man den melodischen Heavy Metal zeitgemäßer oder moderner gestalten kann, treibt eine ganze Reihe von Bands um. Vor nun auch schon wieder einer Dekade schien der Königsweg für dieses Unterfangen die moderne, kalte Produktion und das thrashige Riffing, verbunden mit chromatischen Tonleitern, zu sein. Vorgemacht und zur Perfektion geführt wurde dies von NEVERMORE. Seither ist viel passiert, die einstigen Vorreiter und Aushängeschilder haben sich anderen Aufgaben zugewandt, nachdem bereits auf dem letzten Album die große Ratlosigkeit herrschte. Und die Frage, was modernen Power Metal ausmacht, steht erneut zur Diskussion.
Eine interessante Antwort gibt MERIDIAN aus Dänemark mit dem Album "Metallurgy", das noch kurz vor Jahresende das Licht der Plattenläden erblickt. Im typisch modernen, knalligen Soundgewand der dänischen Produktionen kommt das Album daher und bietet melodischen Metal, der sich vor allem beim modernen Metalcore und melodischen Death Metal bedient. Damit hat man sicherlich zwei der dominantesten Stilrichtungen der letzten Dekade gefunden, die man nun sowohl im instrumentalen Bereich zitiert, als auch bei den Gesangslinien. Diese erinnern des öfteren an die hochmelodischen Refrains, die im Metalcore der letzten Jahre so mancher Band zu astronomischen Erfolgen verholfen haben.
Das Problem ist hierbei jedoch, dass sich auch MERIDIAN zu oft der weinerlichen Seite dieser Melodien hingibt und so einige knackige Songs im Refrain plötzlich zäh werden und jeglichen Biss verlieren. Das ist schade, denn von den Anlagen hat die Truppe eigentlich alle Trümpfe in der Hand. Die Gitarren harmonieren betörend, ohne das die Riffs zu kurz kommen, die Geschwindigkeit ist im angenehmen oberen Midtempo angesiedelt und das Energieniveau eigentlich ziemlich hoch. Auch die Produktion trägt dem Rechnung und so könnte "Metallurgy" deutlich mehr Durchschlagskraft entwickeln, wenn Songs wie 'Frozen In Time' nicht im Refrain dann im Selbstmitleid hängen blieben. Dass es auch anders geht, zeigt beispielsweise 'Seeking Immortal Life', dem es tatsächlich gelingt, die Energie der Göteborger Melodic-Death-Schule mit einer klassisch metallischen Gesangslinie zu verbinden.
Da dies aber nicht bei jedem Song so gut gelingt, bleibt "Metallurgy" eine etwas durchwachsene Angelegenheit. Damit lassen sich durchaus Vergleiche zu den letzten Alben von NOCTURNAL RITES ziehen, die an dem gleichen Fluch krankten.
"Metallurgy" bietet modernen Heavy Metal, der zwischen sehr guten Anlagen und deren Einlösung schwankt. Das ist mindestens in Ordnung und manchmal sogar sehr gut, für eine unbedingte Kaufempfehlung reicht es aber noch nicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst