MIDNIGHT GHOST TRAIN, THE - The Midnight Ghost Train
Mehr über Midnight Ghost Train, The
- Genre:
- Stoner/Doom/Blues
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- I Drink Your Blood
- The Swell
- Mustache
- River Silt
- They´re Burying Me Alive
- Desert Red
- Die With Me
- Woman Of Hate
<strong>Intensiv, Leidenschaftlich, kraftvoll – Doom in seiner stärksten Form<br /></strong>
Wer meine Review zur ORCHID-EP gelesen hat, konnte feststellen, dass diese Veröffentlichung zu meinen absoluten Highlights der letzten Jahre zählt. Nur knapp dahinter platziert reiht sich eine Band aus Buffalo ein, die auf den Namen THE MIDNIGHT GHOST TRAIN hört und hätte ich ein eigenes Label, würde ich dieses Trio sofort als erste Band signen. Nach ihrer ersten EP "The Johnny Boy", haben Sänger und Gitarrist Steve Moss, Bassist Brandon Burghart und Drummer Joeseph Hester ihren ersten Longplayer im Kasten.
Das gleichnamige Debüt beginnt mit einem Speaking-Intro und geht nahtlos in das stürmische 'The Swell' über. Diese Nummer wird von einem abgespaceten Gitarrensound eröffnet und klingt schon sehr nach KYUSS. Es stürzen sich die Drums dazu und der ganze Song bebt und trümmert an allen Ecken und Kanten. Die Energie und der Groove erschlägt einen fast. Die sich fast komplett durchziehende Melodie der Gitarre drängt sich einen förmlich auf und die immer wieder auftauchenden ruhigen Parts in den knapp acht Minuten könnten cooler nicht klingen. Nach dem hohen Energieverbrauch wird es zuerst einmal wesentlich ruhiger, denn das folgende 'Mustache' mit seinen zierlich, fast zerbrechlichen Gitarren-Licks, macht erst mal einen auf Entspannung und klingt wunderbar verträumt. Weit im Hintergrund hört man Sänger Steve Moss mit seiner Whiskey getränkten Stimme langsam immer näher kommen und nach ungefähr der Hälfte steigert sich der Track in ein kontrolliertes Stoner/Blues-Gemetzel. Trotz aller Härte und Intensität, vergisst das Trio dabei nie melodisch rüber zu kommen. Alles, was die Band anfasst, klingt absolut durchdacht und auf den Punkt knackig und imposant. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, bekommt es bei 'River Silt' mit einer fetten Ladung Slow-Doom zu tun. Die sich durch den ganzen Titel ziehende Melodie frisst sich in die Gehörgänge und die drückende Breitseite von Gitarre und Bass bläst einen um. Auch hier ist die ganze Intensität und Ausstrahlung kaum zu beschreiben und nimmt man einen Kopfhörer zur Hilfe, so spürt man die ganze Wucht der Nummer. Nach einem weiteren Speaking-Intro, wird es mit dem kurzen aber wunderschön-akustischen 'Desert Red' sehr entspannt. Mit 'Die With Me' (großartiger atmosphärischer Beginn) und 'Woman Of Hate' hat sich die Band ihre beiden längsten Songs zum Schluß aufbewahrt. Für knapp zwanzig Minuten wird nun noch mal der Doom in seiner intensivsten Form gehuldigt, slow und prägnant und immer mit einer knackigen Portion Stoner und Blues an Bord.
Wenn eine Band einen Deal verdient hat und auch reif ist für einen solchen, dann sind das mit Sicherheit THE MIDNIGHT GHOST TRAIN. Es wird die Musik aufs Intensivste gelebt, viel Leidenschaft rein gesteckt und trotz aller Härte gehen nie die Melodien verloren. Hier muss jeder zugreifen der auch nur annährend ein Näschen für Stoner und Doom hat. Wenn man eine Band sinnvoll unterstützen will, dann bitte THE MIDNIGHT GHOST TRAIN.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Thomas Schmahl