MISERICORDIA - Painful Dream
Mehr über Misericordia
- Genre:
- Gothic Metal
- Misericordia
- Escape...Closed Present
- Shadows Of Light
- Blind Desire Of Perversion
- Even Beyond Death
- Painful Dream (Pt. I)
- Painful Dream (Pt. II)
Misericordia, eine junge sechsköpfige Band aus dem schönen Frankreich, legt mit "Painful Dream" ihr Debütalbum vor. Zum Ziele hat man es sich gesetzt, Wut, Melancholie und tiefe Traurigkeit durch die Musik auszudrücken, und dies ist den Newcomern ziemlich gut gelungen: Wunderschöne traurig-romantische Keyboard- und Klavierpassagen, kombiniert mit hartem Doom Metal, bilden den Klangteppich für die beiden Sänger Alexandra und Ludovic, die in bester Theatre-of-Tragedy-Manier dem "musikalischen Zwiegespräch" frönen: Ihre elfenhafte, teilweise etwas dünne Stimme, die in der Tat sehr an Liv Kristine erinnert, steht im direkten Kontrast zu seinen dunklen Growls, es paaren sich Verletzlichkeit und Härte. Rifflastige Metal-Parts wechseln sich mit ruhigen melodischen Parts ab und erzeugen so ein Wechselbad der Emotionen ("Escape...closed present" - schönes Gitarrensolo inbegriffen).
Daß man einen anfangs guten Song leider auch ganz schön verhauen kann, beweist "Shadows of light": Richtig schön geht es los mit romantischer Gitarre und melancholischen Keyboards/Piano, doch klingt die gute Alexandra hier so extrem dünn und weinerlich, daß es teilweise schon nervig ist. Und was zum Teufel passiert da in der Mitte des Stücks?! Als ob plötzlich jegliches Takt- und Rhythmusgefühl verlorengegangen wäre verstricken sich Gesang und Musik zu einem regelrechten Klangsalat. Dieser Patzer ist zwar nur von kurzer Dauer, aber mußte das denn wirklich sein?
Glücklicherweise lassen nachfolgende Songs wie "Even beyond death" und "Painful dream (part I+II)", letztere übrigens reine Instrumentalstücke, das Chaos schnell wieder vergessen, erneut erklingt eine schöne Mischung aus Emotionen und Heaviness aus den Boxen. Schlußendlich ist zu erwähnen, daß sich einige Minuten hinter Track 7 ein kleiner Elektro-Bonustrack versteckt, welcher jedoch nicht unbedingt hörenswert ist.
Fazit: Ein hübsches kompaktes Erstlingswerk, zu dem man Misericordia trotz ein paar kleiner musikalischer Macken hier und da und der Tatsache, daß es etwas zu leise produziert wurde, beglückwünschen kann. Bestimmt wird man in Zukunft noch so einiges von den jungen Franzosen hören, denn auf dem richtigen Weg sind sie ohne Zweifel.
Anspieltips: Escape...closed present, Even beyond death
- Redakteur:
- Kathy Schütte